Entspanntes Sehen ohne überforderte Augen und die weit verbreiteten Rücken- und Nackenschmerzen, das ist an einem Monitor-Arbeitsplatz durchaus möglich. Allerdings nur dann, wenn das richtige Monitor-Setup Wahrnehmung, Informationsorganisation und eine schonende Körperhaltung des Nutzers unterstützt. Zahlreiche fachliche und rechtliche Grundlagen flankieren den Prozess der professionellen Bildschirmaufstellung mit ein oder zwei Monitoren.

Vorteile einer nutzerorientierten Bildschirmaufstellung

Die bestmögliche Bildschirmaufstellung basiert einerseits auf den gesetzlichen Regelungen der novellierten ArbStättV (bis 2016 galt die Bildschirmarbeitsverordnung). Darüber hinausgehend spielen Forschung und Praxiserfahrungen in Hinblick auf die möglichst menschenfreundliche Arbeitsplatzgestaltung eine grundlegende Rolle. Die Ziele eines optimierten Monitor-Arbeitsplatzes umfassen zwei Perspektiven:

  1. Einerseits steigert ein ideales Monitor-Setup im Beruf Leistung, Effizienz und Qualität. Angestellte und Selbstständige leisten mehr – und vor allem qualitativ wertige – Arbeit in einem kürzeren Zeitraum. In dieser wirtschaftlichen, zweifelsohne sehr nüchternen Perspektive profitiert der Betrieb, bzw. die Qualität seiner Erzeugnisse von der bestmöglichen Bildschirmaufstellung.
  2. Die humane Betrachtungsweise verdeutlicht darüber hinausgehend, dass ein an den menschlichen Bedürfnissen orientiertes Setup der Bildschirme Wohlbefinden und Zufriedenheit steigert. Typische Probleme – wie die Überforderung des Sehapparates, Verspannungen oder Kopfschmerzen – im Rahmen kontinuierlicher Monitorarbeit nehmen ab. Die Tätigkeit erhält somit einen verträglichen und schonenden Charakter. Oftmals resultiert aus einem nutzerfreundlichen Monitor-Setup eine positive Einstellung der Mitarbeiter zum jeweiligen Betrieb. Dies spiegelt sich nach außen in Form eines besseren Image wider.

Beide Auswirkungen eines optimalen Setups der Monitore gehören zusammen, sie schließen sich nicht aus, sondern betonen unterschiedliche Aspekte der modernen Arbeitswelt.

Ratgeber zum richtigen Monitor-Setup

Das bestmögliche Monitor-Setup ist eine Frage der Ausstattung, der individuellen Ansprüche und der optimalen Postion. Ergonomische Monitore ermöglichen präzise Einstellungen, welche sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Nutzer orientieren.

In Hinblick auf die Größe des Displays gelten 19 Zoll derzeit als untere Grenze. Bis zu 26 Zoll und größer sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Große Monitore bieten den Vorteil, dass sich selbst kleine Bildelemente gut erkennen lassen. Ebenso ist es auf einem großen Bildschirm möglich, Programme für Text- und Bildbearbeitung nebeneinander zu platzieren.

Die folgenden Empfehlungen zur Bildschirmaufstellung ergeben sich aus der Zeit, welche vor dem Monitor verbracht wird sowie aus vorliegendem Wissen zum optimierten Setup eines Bildschirmarbeitsplatzes. Qualitative Hardware stellt dabei sicher, dass die Eigenschaften der Displays aktuellen Anforderungen genügen.

Mit dem bestmöglichen Setup der Bildschirme ist immer der Anspruch verbunden, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Schulterbeschwerden zu vermeiden. Neben dem Wohlbefinden profitiert gleichzeitig die individuelle Arbeitsleistung von den besseren Bedingungen.

Tipps & Hinweise zur ergonomischen Bildschirmaufstellung:

  • Standsicherheit: Dieser Punkt ist prinzipiell selbstverständlich, nur ein standsicher aufgestellter Monitor erlaubt gefährdungsfreies Arbeiten.
  • Zentrierung: Wer regelmäßig über mehrere Stunden an einem Monitor arbeitet, sollte diesen stets so positionieren, dass der Kopf nicht gedreht werden muss. Dies würde den Arbeitsfluss hemmen und infolgedessen die Konzentration stören. Zudem belasten seitliche Drehbewegungen Nacken und Schulter. Im Kontext professioneller Monitorarbeit mit einem Gerät gehört des Bild zentral vor den Nutzer.
  • Nebenbildschirm: Hingegen kann ein Display auch seitlich platziert werden, wenn dieses seltener zum Einsatz kommt – etwa zum Check eingehender Mails. Dauer und Frequenz bestimmen darüber, an welcher Stelle ein Monitor am besten aufgehoben ist.
  • Lichtoptimierung: Bei der richtigen Aufstellung eines Bildschirms oder mehrerer Monitore spielt die Beleuchtung immer eine Rolle: Das Gerät sollte nicht direkt am oder frontal vor dem Fenster stehen, weil die Blendungen des direkt einfallenden Sonnenlichtes bei der Arbeit stören. Es wird daher empfohlen, den Schreibtisch seitlich zum Fenster zu platzieren. Eine gleichmäßige indirekte Beleuchtung am Arbeitsplatz sowie justierbare Spotlights komplettieren die Anforderungen an die bestmögliche Lichtgestaltung im Büro.
  • Höhe und Neigung: Ein Monitor ist dann in der richtigen Höhe arretiert, wenn sich die oberste Zeichenzeile deutlich unterhalb der Augenposition befindet. Die Bildschirmoberkante befindet sich somit etwas unter der Augenhöhe. Nutzer sollten eine Kopfneigung von 45° möglichst nicht überschreiten. Bis zu 30° werden allgemein empfohlen bzw. von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Generell gilt: Die Informationen auf dem Monitor sollten in aufrechter Sitzhaltung problemlos erkenn- und lesbar sein. Wertige Monitore sind stets dreh- und neigbar, hierdurch lassen sich die Geräte an die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften der an ihnen tätigen Menschen anpassen.
  • Abstand: Je nach Größe des Monitors fallen die Sehabstände unterschiedlich aus: Bei derzeit gängigen Modellen beträgt die Distanz – in Abhängigkeit von der Größe des Displays – etwa 50–80 cm. Es ist anzuraten, sich in Hinblick auf den idealen Monitor-Abstand genügen Zeit zu nehmen, um unterschiedliche Distanzen in kleinen Schritten zu testen.
  • Qualität und Design: Über die Brillanz und Präzision der Darstellung entscheidet die technische Qualität der Monitore. Qualitative Modelle bieten hohe Kontrastwerte, individuelle Einstellungsoptionen, feinste Auflösungen (Full HD oder bereits Ultra HD) sowie ein Design, das durch Entspiegelung, gefällige Form und matte Farbgestaltung nicht ablenkt. Ein möglichst dünner Rand der Geräte begünstigt darüber hinausgehend die Wahrnehmung beider Monitore als eine Arbeitsfläche. Je hochwertiger der Bildschirm, desto geringer fällt der Stress für den menschlichen Sehapparat aus.
Bild: Setup mit zwei Monitoren

In diesem heimischen Arbeitsplatz-Setup fungiert ein Monitor als Hauptbildschirm, während das zweite Display bei Bedarf extra Raum für relevante Anwendungen bietet

Ergonomisches Setup mit zwei Monitoren im Halbrund

Einige Berufsfelder und Aufgabenstellungen fordern die Arbeit mit zwei Bildschirmen ein. Etwa dann, wenn es um die parallele Bearbeitung großer Datenmengen geht, den Vergleich von Dokumenten, ein Lektorat oder die Arbeit mit komplexen Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop. Ein Setup mit zwei hochwertigen Monitoren kann die Produktivität um bis zu 35 % steigern.

Zwei gleichzeitig aktive Bildschirme helfen dabei, den Überblick zu bewahren, das Arbeitstempo zu beschleunigen und die Inhalte bzw. Tools systematisch anzuordnen. Allerdings sind die genannten Vorteile dieses Setups nur dann vorhanden, wenn die Auflösung bei allen Monitoren gleich ausfällt. Größe, Qualität, Kontrast, ja sogar das Design und die Farbgebung der eingesetzten Monitore sollten stets auf dem gleichen Niveau angesiedelt sein.

Hinweis: Wenn zwei Monitore nebeneinander gestellt werden, resultiert aus diesem Setting natürlich eine größere Breite der gesamten Bildschirmfläche. Infolgedessen erhöht sich der seitliche Betrachtungswinkel. Dies schränkt das Tempo ein, mit welchen Informationen, die am äußeren linken oder rechten Sichtrand liegen, wahrgenommen werden.

Beim Einsatz von zwei 24-Zoll-Bildschirmen nebeneinander wird der empfohlene Maximal-Winkel von 30° schnell überschritten. Dementsprechend wichtig die optimale Ausrichtung der Geräte im engen Halbrund. Jeder Zentimeter zählt, damit die Sehentfernung zu jedem Gerät gleich ausfällt und die senkrechte Blicklinie auf beide Monitore gewährleistet ist.

Drehbewegung statt häufiger Seitenblick

Um Überforderungen und Verspannungen auszuschließen, sollte der Nutzer darauf achten, dass der Kopf nicht ständig zur Seite gedreht werden muss. Falls es nötig wird, dann sollte die Drehung zum seitlichen Rand des Bildschirms möglichst mit dem ganzen Körper – über den Arbeitsstuhl und nicht durch Kopfdrehung – erfolgen.

Kurze Blicke zur Seite stellen hingegen kein Problem dar. Praktisch lässt sich daraus ableiten, dass die wichtigsten Inhalte und Informationen ins Zentrum des Arbeitsplatzes mit zwei Monitoren gehören – falls dies realisierbar ist. Zum richtigen Setup zählt somit die ergonomisch sinnvolle Anordnung der Inhalte auf dem Display.

Hinweise und Tipps zur Arbeit mit zwei Monitoren

Die folgenden zusammenfassenden Hinweise betreffen vor allem Menschen, welche im Rahmen ihres Berufs regelmäßig sowie andauernd an zwei Bildschirmen gleichzeitig arbeiten:

  1. Seitlicher Winkel: Betrachtungswinkel bis 15° sind optimal, Winkel bis 30° unter bestimmten Voraussetzungen im akzeptablen Bereich.
  2. Ausrichtung: Die Monitore sollten sich auf der zentralen Achse vor der Person berühren. Gleichzeitig ist es vorteilhaft, wenn die seitlichen Ränder der Bildschirme im Halbrund zum Nutzer hingedreht sind. Diese Art der Bildschirmaufstellung verhindert, dass die Sehdistanz links und rechts zu groß ausfällt. Ebenso begrenzt die sinnvolle Ausrichtung den Blickwinkel der Informationsaufnahme.
  3. Anordnung virtueller Tools: Wie oben bereits skizziert, sollten zentrale Anwendungen im mittigen Bildschirmbereich positioniert werden.
  4. Technologie: Im Kontext der Bildschirmaufstellung ist der Typ des Monitors ebenfalls zu beachten: LCD-Bildschirme gewähren meist nur eine sehr begrenzte Seiteneinsicht. Im Gegensatz zu Röhrenmonitoren bietet die LCD-Technologie beim Blick zur Seite keine ausreichende Bildqualität. Um dieses Problem zu beheben, sind auf dem Markt mittlerweile Geräte mit guter seitlicher Darstellung verfügbar, sie weisen die Sehrichtungsklasse 1 aus. Dies bedeutet konkret, dass die Modelle für die Nutzung durch mehrere Personen geeignet sind. Allerdings wird selbst für diese fortschrittlichen LCD-Bildschirme ein Blickwinkel von maximal 15° nach rechts oder links empfohlen.

Alternative Breitbildmonitor?

Ultrabreitbildformate erfreuen sich als Alternative zu einem Setup mit zwei Monitoren steigender Beliebtheit: Neben dem Kinoformat 21:9 sind Angebote verfügbar, welche ein Seitenverhältnis von 32:9 bieten.

Ein 21:9-Bild fällt mehr als doppelt so breit wie hoch aus, es ist aus dem Kino bekannt. 32:9 bedeutet, dass der Bildschirm 3,5 mal breiter als hoch ist. In Hinblick auf den Raumbedarf ist jener Platz einzuplanen, welcher durch zwei gängige, nebeneinander platzierte Monitore beansprucht wäre.

  • Vorteile: Nur ein Display bedeutet, dass der störende Zwischenraum zwischen den Geräten verschwindet. Stattdessen beruhigt die einheitliche Bildfläche das Auge. Ästhetisch betrachtet wirkt ein Arbeitsplatz, der mit einem Breitbildmonitor ausgestattet ist, nicht selten harmonischer. Zudem reduziert sich mit dem Einsatz eines besonders breiten Monitors das oftmals störende Kabelgewirr. Ein Plus an Übersicht, Platz und Ordnung. Als Alternative zu einem Dual-Monitor-Setup werden Modelle mit Ultrawide-QHD- oder -QHD+-Auflösung in 34 oder 38 Zoll empfohlen. Nur dann sind die Vorteile – wie effizienteres Arbeiten – wirklich spürbar. Natürlich entscheiden die technischen Spezifikationen wie Pixeldichte und Kontrast auch bei Breitbildmonitoren darüber, wie gut ein solches Gerät für die Arbeit geeignet ist.
  • Nachteile: Die verwendete Software muss das Breitbild unterstützen. Zusätzlich sollte die verbaute Grafikkarte über genügend Leistung verfügen, damit sie die gestiegenen Anforderungen der Auflösung meistern kann. Ein Monitor mit extra breitem Bild kann demnach hardware- und softwareseitig ausgebremst werden. Folgender Hinweis spielt ebenfalls eine Rolle: Bei einem Arbeitsplatz-Setup mit zwei Monitoren können die äußeren Ränder etwas zum Nutzer gedreht werden – dieser Vorteil des Halbrunds entfällt, wenn ein gängiger Breitbildmonitor genutzt wird. Allerdings bieten breite Curved-Monitore hier Abhilfe: Sie sind beispielsweise bei ambitionierten Gamern sehr beliebt, eignen sich aber nicht so gut für die Grafikbearbeitung. Zudem sollte vermieden werden, Bücher oder Dokumente über die volle Breite zu rezipieren, weil der Lesefluss mit zunehmender Breite des Textes abnimmt. Wer relevante Tools zentriert, spart extra Blicke zum entfernten Rand des breiten Curved-Displays. Diese Umstellungen ziehen mitunter eine gewisse Zeit der Eingewöhnung nach sich. Anschließend geht es um die ehrliche Einschätzung, ob Vor- oder Nachteile überwiegen.

Herausforderungen der Gegenwart – Monitor-Setup im Home Office

Viele der ursprünglichen Inhalte der im Jahre 2016 durch die Arbeitsstättenverordnung abgelösten Bildschirmarbeitsverordnung bezogen sich auf klassische EDV-Settings in Büroräumen. Die Gegenwart bietet neue Szenarien – und infolgedessen weitere Herausforderungen.

Die durchaus sinnvolle Auslagerung diverser Tätigkeiten von Angestellten und Freelancern in das Home Office etablierte eben diesen Ort als Thema der novellierten ArbStättV. Im Home Office eines Selbstständigen achten allerdings weder Kollegen noch Vorgesetzte auf Ergonomie und das richtige Monitor-Setup. Es liegt am Menschen vor Ort, im eigenen Gesundheitsinteresse ideale Bedingungen zu schaffen. Das ist Freiheit und (zeitaufwendige) Herausforderung zugleich.

Arbeitet ein Angestellter regelmäßig in den eigenen vier Wänden, dann stellt sich die Frage, ob dieser Heim-Arbeitsplatz den Bedingungen im Büro entsprechen muss. Leider fehlen diesbezüglich noch konkrete, endgültige Angaben. Allerdings ist der Arbeitgeber in der Pflicht, eine Gefährdungsbeurteilung bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes – noch bevor der betreffende Mitarbeiter erstmalig im Hone Office arbeitet – durchzuführen.

Betriebliche Arbeitsschützer kommen bis zu dem Vorliegen eindeutigster Richtlinien um ein gewisses Maß an Interpretation beim Thema Home Office kaum herum. Zu vermuten ist, dass der gesunde Menschenverstand, das Fachwissen über das optimale Monitor-Setup sowie die Empathie bezüglich des Machbaren derzeit zusammenspielen. Pragmatismus dominiert vielerorts.

Bild: Monitor zu Hause

Auch für den heimischen, privaten Arbeitsplatz gilt: Das richtige Setup entscheidet maßgeblich über die individuelle Be- und Entlastung

Mobile Bildschirme mit wenig Ergonomie

In der Gegenwart des 21. Jahrhunderts findet ein Teil der Bildschirmarbeit nicht mehr am statischen Desktop, sondern an mobilen Rechnern statt. So vorteilhaft die leichten, flexibel nutzbaren und leistungsstarken Notebooks auch sind, in Hinblick auf die Ergonomie weisen sie spürbare Mängel auf. Etwa beim Abstand von Tastatur zu Bildschirm und vom Display zum Nutzer. Salopp formuliert: Der Bildschirm steht dort, wo der Laptop ist.

Der Artikel Ergonomie und Notebook beschreibt, wie sich zumindest einige Defizite dieser mobil geprägten Bildschirmarbeit ausgleichen lassen. Bei anspruchsvollen, länger andauernden Tätigkeiten ist ein stationäres – ergonomisch optimiertes – Monitor-Setup der mobilen Variante im eigenen Interesse jedoch vorzuziehen.

Tablets und Smartphones eignen sich ebenfalls maximal für kurze Texte beziehungsweise Arbeitsschritte. Bei längerem Gebrauch unterstützen externe Geräte wie Tastatur und Maus die Anwender dabei, die Körperhaltung zu verbessern und etwas Abstand zur Anzeige zu gewinnen.

Fazit zur Bildschirmaufstellung

Nur das richtige Monitor-Setup am Arbeitsplatz im Büro sowie im Home Office ermöglicht die schonende und effiziente Informationsverarbeitung. Den erhöhten Aufwand bei der Installation eines hochwertigen Bildschirmarbeitsplatzes mit ein oder zwei Monitoren rechtfertigen grundlegende Leistungs-, Effizienz- und Gesundheitsvorteile.