In der Umgangssprache fällt der Begriff des orthopädischen Bürostuhls häufiger, wenn es um gesundes Sitzen steht. Orthopädische Modelle passen sich dem Körper an, stützen sensible Körperregionen und verteilen den Druck des Gewichts ideal. Sie erlauben zudem, dass sich der Mensch während langer Sitzphasen möglichst viel und gut bewegen kann. Aus dieser Perspektive entspricht die Funktion der orthopädischen Bürositze bekannten Vorteilen ergonomischer Bürostühle. Doch trotz der offenkundigen Überschneidungen sind beide Produktgruppen nicht hundertprozentig identisch. Was kennzeichnet einen orthopädischen Bürostuhl genau, welche Eigenschaften, Funktionen und Effekte sind beispielsweise nach einem Bandscheibenvorfall oder bei chronischen Rückenerkrankungen wichtig? Und welche Arten von orthopädischen Sitzen gibt es eigentlich? Diesen Fragen gehen die folgenden Kapitel nach.

Exkurs: Orthopädie – was ist das eigentlich?

Die wörtliche Übersetzung des griechischen Begriffes Orthopädie bedeutet die Lehre vom aufrechten Kind. In der Gegenwart stellt die Orthopädie ein medizinisches Fachgebiet dar, welches sich mit angeborenen Fehlbildungen, der Vorbeugung und Therapie von chronischer Erkrankungen sowie mit Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates befasst.

Gesundheit.de verdeutlicht und definiert:

Die Orthopädie bezeichnet das Gebiet der Medizin, das sich mit dem Stütz- und Bewegungsapparat befasst – der Teil unseres Körpers, der uns erst den aufrechten Gang ermöglicht.

Diese Beschreibung deutet bereits die Komplexität des Gegenstandes an. Inhaltlich betrachten Orthopäden im Rahmen der Diagnostik – Beispiele sind die manuelle Untersuchung, Röntgen, Ultraschall, Computertomographie und Magnetresonanztomographie – beim jeweiligen Patienten Funktion und Zustand von Knochen, Muskeln, Gelenken, Sehnen, Gefäßen, Nerven, Bändern und Schleimbeuteln.

Im Laufe der Behandlung eruieren die Mediziner zudem nicht nur die Ursachen des Leidens, sondern sie offerieren Rehabilitationsmöglichkeiten. Einerseits wird Schmerzminderung angestrebt, gleichzeitig soll die Lebensqualität der Menschen spürbar verbessert werden. Konservative Interventionen zeichnen sich durch ihren schonenden, im Vergleich zu Operationen weniger invasiven Charakter aus. Zu nennen sind exemplarisch:

  • Einsatz von Gleich- und Wechselstrom, Ultraschall oder Laserlicht mit dem Ziel, die Durchblutung sowie die Nährstoffversorgung in den erkrankten Körperbereichen zu aktivieren.
  • Akupunktur zur Therapie bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen, bei Kopf- und Schulterschmerzen sowie bei weiteren Beeinträchtigungen von Muskeln und Sehnen.
  • Einige Orthopäden bieten computergesteuerte Injektionen an der Wirbelsäule an. Bei dieser Methode werden entzündungshemmende und/oder körpereigene Wirkstoffe zur Schmerzreduktion präzise injiziert. Ein solches Vorgehen ist dann indiziert, wenn beim Patienten Nervenwurzelreizungen in Folge eines Bandscheibenvorfalls oder chronischen Beschwerden zu beobachten sind.
  • Weitere konservative Ansätze stellen Stoßwellentherapie, Schmerztherapie, Spineliner oder Chirotherapie dar.

Greifen die schonenden Maßnahmen nicht oder fordert das vorliegende Krankheitsbild intensivere Interventionen ein, dann helfen operative Methoden weiter. Dazu zählen etwa Eingriffe an Schulter, Ellenbogengelenk, Sprunggelenk, Hüfte, Knie und Fuß. Sei es die Operation einer Kalkschulter, die Entfernung von gereizten Sehnengleitgewebe oder die Entnahme geschädigter Sehnenanteile bei permanenten Schmerzen der Achillessehne – selbst „kleine“ Operationen verbessern die Lebensqualität der Patienten bei Erfolg deutlich.

Zusammengefasst besteht die Hauptaufgabe eines Orthopäden darin, die Entwicklung des Bewegungsapparates zu fördern und degenerative Veränderungen mit geeigneter Diagnostik und bei Bedarf mit geeigneten konservativen und operativen Methoden im Sinne des jeweiligen Patienten förderlich zu behandeln.

Welche Krankheiten behandeln Orthopäden?

Diverse akute und chronische Erkrankungen werden von Orthopäden behandelt. Hier einige Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit in alphabetischer Reihenfolge:

  • Arthrosen
  • Bänderrisse
  • Bandscheibenvorfälle
  • Fersensporn
  • Infektionen der Gelenke
  • Hexenschuss
  • Hüftdysplasie
  • Ischialgie
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Knochennekrosen
  • Muskelrisse
  • Osteoporose
  • Risse der Sehnen
  • Schleudertrauma
  • Schlüsselbeinbruch
  • Schnappfinger
  • Spitz- und Spreizfuß
  • Tennisarm
  • Verstauchungen

Orthopädische Bürostühle sind medizinische Hilfen

In der sicher nicht immer trennscharfen Abgrenzung zum ergonomischen Bürostuhl bieten orthopädische Bürostühle nicht nur ergonomische Eigenschaften, die präventiv gegen typische Beschwerden beim Sitzen wirken. Orthopädische Sitze und Stühle fungieren darüber hinausgehend als medizinische Hilfsmittel, die bereits vorhandene Leiden wie Bandscheibenvorfälle oder -vorwölbungen beim Sitzen lindern.

Konsequenterweise ist der Kauf eines solchen Modells vor allem dann indiziert, wenn eine konkrete Diagnose vorliegt. Diese zeigt an, ob ein orthopädischer Bürostuhl nötig ist und tatsächlich als wirksame Hilfe fungieren kann. Je nach Symptomatik, Diagnose und Arbeitssituation treten unterschiedliche Anforderungen an den richtigen orthopädischen Arbeitsplatzsitz in den Vordergrund.

So ist im Falle eines Dekubitus ein Anti-Dekubitus-Sitz beziehungsweise eine viskoelastische Sitzfläche ratsam. Chronischen Rückenschmerzen lässt sich einerseits mit einer hochwertigen Lordosenstütze für eine vorteilhafte Haltung begegnen. Doch auch Modelle ohne Lehne, welche aktives Sitzen einfordern, stellen für einige Menschen einen Lösungsweg dar. Entlastung im Bereich von Steißbein und Gesäß bieten wiederum Angebote mit geteilter Sitzfläche, welche das Oberkörpergewicht ideal und weich verteilen.

Aufgrund dieser exemplarischen Beispiele sowie der skizzierten Komplexität des Bereiches der Orthopädie wird klar, dass einige – aber eben nicht alle – orthopädische Probleme besonders individuelle Bürostühle mit unterstützenden Sitztechnologien einfordern.

Doppelfunktion orthopädischer Bürostühle

Zusammengefasst wohnt den orthopädischen Sitzen in der Praxis eine Doppelfunktion inne:

  1. Prävention
    Form, Funktion und ergonomischen Eigenschaften orthopädischer Bürositze schonen Frauen, Männer und Kinder beim Sitzen, sie stützen dort, wo es nötig ist und gewähren dabei möglichst viel Bewegungsspielraum. Daher wirken sie den bekannten Gefahren des monotonen Sitzens (Verspannungen, Ermüdung, Kopfschmerzen, Leistungsabfall, Entzündungen des Bewegungsapparates usw.) frühzeitig entgegen. Das Design orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen des menschlichen Körpers und dient somit der gezielten Vorbeugung. Gesundheitliche Probleme beim Sitzen auf einem orthopädischen Bürostuhl sollten somit im Idealfall gar nicht erst entstehen oder – falls bereits vorhanden – keinesfalls fortschreiten. Dieser letzte Aspekt leitet bereits zur zweiten Funktion orthopädischer Sitzmodelle weiter.
  2. Linderung von Schmerzen
    Die gesunden orthopädischen Sitze weisen den Anspruch auf, bereits vorhandene Schmerzen während längerer Sitzphasen in Rücken und Gesäß zu lindern. Dieser Aspekt thematisiert folglich Menschen, die bereits manifeste gesundheitliche Probleme aufweisen und darunter leiden. Dabei können die Einschränkungen durch falsches Sitzen entstanden sein, doch es ist genauso gut möglich, dass die Schmerzen aus einem Unfall oder einer chronischen Rückenerkrankung resultieren. Normale Bürostühle ohne spezialisierte Sitztechniken und individualisierte Eigenschaften können diesen leidensmindernden Fortschritt nicht erreichen, dazu bedarf es spezialisierter Technologien.
Orthopädische Bürostühle wenden sich explizit an Menschen mit einem Bandscheibenvorfall oder mit chronischen Rückenerkrankungen, die ihre beruflichen Tätigkeiten größtenteils im Sitzen verrichten. Um nicht berufsunfähig zu werden, dürfen Rücken und/oder Gesäß dieser Gruppe nicht dauerhaft falsch beansprucht werden. Die erhältlichen Modelle unterstützen Individuen mit Leidensdruck dabei, die richtige Haltung zu wahren, nehmen unnötigen Druck von Wirbelsäule, Rückenmuskulatur und Gesäß.

Medizinische Sitze für spezielle Krankheitsbilder

In Hinblick auf unterschiedliche Krankheitsbilder haben führende Hersteller passgenaue Lösungen entwickelt. Die Eigenschaften und Funktionen ihrer orthopädischen Bürosessel sind auf die jeweils vorliegende Problematik abgestimmt. Vier Szenarien werden im Folgenden kurz skizziert. Natürlich erlauben diese Modelle zudem die nötige individuelle Adaption für optimale Ergonomie.

  • Bürostuhl für die Halswirbelsäule (HWS)
    Orthopädische Bürostühle für Halswirbelsäulengeschädigte (Bandscheibenvorfälle oder chronische Probleme) kennzeichnen sich durch die bestmögliche Kopfunterstützung. Idealerweise leiten die spezialisierten Sitze ihre Nutzer in eine aufrechte Position, welche unnötige Belastungen der Wirbelsäule minimiert. Im Gegensatz zu normalen Bürostühlen verfügen die Angebote über eine nach vorne gewölbte Form im Bereich der Halswirbelsäule.
  • Arthrodesen-Stuhl
    Spezialisierte Arthrodesen-Stühle verfügen über spezielle geformte Sitzfläche: Im vorderen Bereich ist die Sitzfläche geteilt, um den Druck auf die Oberschenkel zu mindern und um Gelenke mit Bewegungseinschränkung zu schonen. Vergleichsweise kurze Multifunktionslehnen bieten einerseits Komfort und Entspannung, stoßen jedoch keinesfalls am Schreibtisch an. Arthrodesen-Stühle wenden sich generell an Menschen, die im Bereich des Rückens und des Gesäßes unter Druckempfindlichkeit leiden. Ideale Druckverteilung durch fortschrittliche Technologien verteilen die anfallenden Belastungen während langer Sitzphasen bestmöglich.
  • Morbus-Bechterew-Stuhl
    Geeignete Stühle für Menschen mit Morbus Bechterew weisen eine spezielle 3D-Mechanik für maximale Beweglichkeit auf. Darüber hinausgehend sorgt eine Wirbelsäulenaussparung für verminderten Druck auf Rücken und Bandscheiben. Hochwertige Multifunktionsarmlehnen entlasten die Arme und ermöglichen Erholung. Stimmig konzipierte Morbus-Bechterew-Stühle bieten zudem eine tiefenverstellbare Kopfstütze für die wirkungsvolle Entlastung der Nackenmuskulatur.
  • Skoliose-Stuhl
    Bei diesen Modellen ist es von vorrangiger Bedeutung, dass sich die hohe Lehne dem Rücken des Menschen exakt anpasst, um Komfort und die richtige Haltung zu gewährleisten. Zur optimalen Stützung und Entlastung ist die individuelle Adaption der Rückenlehne an die krankheitsbedingte Verformung der Wirbelsäule bei Skoliose ein ergonomisches Muss.

Angebote im Vergleich

Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.

Relevante Merkmale beim Kauf eines schmerzreduzierenden Bürostuhls

Im Unterschied zu einem normalen Bürostuhl sollte ein orthopädischer Sitz immer mit maximalem Komfort und spürbaren gesundheitlichen Nutzen aufwarten. Denn für erkrankte Menschen geht es schließlich darum, trotz chronischer Rückenleiden eine Berufsunfähigkeit zu verhindern. Sie streben den Weg zurück in einen schmerzfreien Arbeitsalltag an, wollen partizipieren.

Daher gehört für diese Gruppe ein orthopädischer Bürostuhl zur Grundausstattung des Arbeitsplatzes. Folgende Eigenschaften, die allerdings selbst innerhalb der Gattung orthopädischer Arbeitssitze in ihrer Ausprägung variieren, sollten beim Kauf einer orthopädischer Entwicklung beachtet werden – oder zumindest als sensibilisierenden Hintergrundwissen parat stehen.

  • Optimierte Sitztechnologien
    Orthopädische Bürostühle weisen besonders komfortable und druckverteilende Sitzflächen auf. Einige Hersteller integrieren zum Beispiel eine 7-Zonen-Taschenfederkern-Sitzfläche. Dieser Aspekt macht es bei vorliegenden Schädigungen im Bereich von Gesäß und unterem Rücken überhaupt erst möglich, wieder angenehm und schmerzfrei zu sitzen. Bürostühle mit geteilter Sitzfläche unterstützen die betroffenen Menschen hier ebenso wie Modelle, welche mittels geeigneter Materialien den Druck beim Sitzen möglichst gering halten und anfallende Belastungen durch das Eigengewicht großflächig verteilen. Im Unterschied zu vielen anderen Bürostuhltypen verfügen einige orthopädische Sitze über frei bewegliche Rücken- und Sitzflächen. Design und Qualität dieser Sitzflächen übertreffen die Qualität normaler Modelle deutlich bis drastisch.
  • Ergonomische Rückenlehne/Sacral–Rückenlehne
    Hochwertige Rückenlehnen spenden nicht nur angenehmen Halt, sondern ihre Form orientiert sich an der natürlichen Form der menschlichen Wirbelsäule. Ein solches Design stützt ideal und schont gleichzeitig den Rücken. Im Kontext orthopädischer Bürostühle ist zudem die hohe Sacral–Rückenlehne relevant. Sie ist eine spezielle orthopädische Rückenlehne, welche nach Vorgaben von Prof. Dr. med. habil. Peters geformt ist. Im oberen Teil ist die Entwicklung so geformt, dass die Nutzer ihre Schultern in alle Richtungen bewegen können. Hingegen stützt die Sacral-Lehne den unteren Rückenbereich effektiv und verhindert somit, dass Muskelschwächen im lumbosacralen Übergang auftreten. Sacral-Lehnen sind relevant, wenn während langer Sitzphasen am Arbeitsplatz Verspannungen in Schulter und Nackenbereich vermieden und die Muskulatur der Halswirbelsäule gefestigt werden soll.
  • Lordosenstütze
    Fast alle ergonomischen Rückenlehnen bieten zudem eine Lordosenstütze: Diese Stütze ist entweder ein extra Kissen oder eine vorgeformte Wölbung der Rückenlehne. Deren Krümmung folgt der natürlichen Gestalt der Wirbelsäule und verfolgt den Zweck, den unteren Rücken im Bereich der Lendenwirbel mit sanftem Druck schonend zu stützen. Orthopädische Bürostühle, die gegen LWS-Beschwerden zum Einsatz kommen, bieten stets eine wirksame Lordosenstütze. Liegt diese separat als Kissen vor, kann zudem die genaue Position vom Nutzer eingestellt werden.
  • Stufenlose Höhenanpassung
    Unverzichtbar ist die stufenlose Höhenanpassung, welche im Idealfall leicht erreich- und bedienbar ist. Die genaue Höhenverstellung legt die Basis, damit der jeweilige Sitz ideal an verschiedene Nutzer sowie an unterschiedlich hohe Arbeitsflächen angepasst werden kann. Auf diese ergonomische Basisanforderung kann kein hochwertiger Sitz für das Büro oder Home-Office verzichten.
  • Einstellbare Armlehnen
    Beide Armlehnen des orthopädischen Bürostuhles sollten individuell in Höhe, Neigung und Breite einstellbar sein, damit Männer, Frauen und Kinder mit unterschiedlichem Körperbau entspannt und erholsam über einen längeren Zeitraum tätig sein können. Grundsätzlich sollten die Armlehnen nicht zu lang ausfallen, denn sie dürfen nicht an den Tisch anstoßen. Absolute Spitzenmodelle bieten eine weitere „Dimension“. Sie lassen sich als vierte Einstellungsoption zudem nach innen oder außen schwenken.
  • Bewegungsfreiheit
    Bei allem Komfort darf die Bewegungsfreiheit in einem Bürositz nicht zu sehr eingeschränkt werden, denn unbewegte Zwangshaltungen sind eines der Grundübel während langer Sitzphasen. Intelligent konzeptionierte Bürostühle gewährleisten Bewegungsfreiheit. Mehr Aktivität durch den steten Wechsel der Sitzposition fördert die Durchblutung und wirkt punktueller Überlastung entgegen.
  • Wippmechanik/Federung
    Federung und Wippmechanik einiger Angebote erhöhen nicht nur das Sitzgefühl, sie tragen gleichzeitig zur Entlastung der Bandscheiben bei.
  • Design & Optik
    Selbstverständlich sollte ein orthopädischer Bürostuhl gefallen. Funktionalität, Nutzen und Ästhetik sind schließlich keine Gegenspieler, sondern ergänzen sich idealerweise. Eine ansprechende Optik erzeugt persönliches Gefallen und trägt dazu bei, dass der neue Sitz sich in den jeweiligen Kontext gut einfügt. In repräsentativen Arbeitsräumen mit Kundenkontakt ist zudem die Außenwirkung eines hochwertigen Inventars zu beachten.
  • Qualität & Stabilität
    Es ist eigentlich angesichts der im Vergleich höheren Preise orthopädischer Bürostühle selbstverständlich – Materialqualität, Belastbarkeit in Kilogramm (Nutzergewicht) und Garantiezeit von Bandscheiben-Bürostühlen sollten höchsten Ansprüchen genügen. Grundsätzlich spricht es für die Qualität eines Angebots, wenn es im unteren Part verlässliches Metall anstelle des günstigeren, aber weniger stabilen Plastiks verwendet. Formschöne und hochwertige 5-Stern-Fußkreuze sorgen beim täglichen Gebrauch medizinischer Bürostühle für Standfestigkeit und Kippsicherheit. Besonders strapazierfähige und abriebfeste Stoffbezüge runden die Anforderungen praktisch und optisch ab. Neben Stoff kommt häufig Kunstleder, Leder oder Netzstoff zum Einsatz.
  • Optionale Kopfstütze
    Die Nackenstütze entlastet Kopf, Nacken und Schultergürtel.. Das komfortable Extra ergibt allerdings für Menschen Sinn, die während des Sitzens eine Unterstützung der Nackenmuskulatur benötigen. Oder für Individuen, welche regelmäßige Erholung für ihren geschwächten oder sensiblen Nacken brauchen. Das Ablegen des Kopfes tut nicht nur mental gut, sondern entlastet zudem die Bandscheiben im Bereich der Halswirbelsäule (HWS). Funktionale Nackenstützen verfügen über mehrere Gelenke und lassen sich in unterschiedlichen Eigenschaften wie Höhe, Winkel oder Polsterung modifizieren. Die individuelle Arretierung stellt sicher, dass die jeweilige Stütze sich ideal und passgenau am Nacken anschmiegt.
Hinweis: Während die meisten gängigen Schreibtischstühle mit einer Standard- oder Synchronmechanik ausgestattet sind, verfügt ein hochwertiger orthopädischer Bürostuhl häufig über frei bewegliche Rücken- und Sitzflächen. Selbige ermöglichen natürliche Bewegungen zu allen Seiten und somit das vorteilhafte Dynamische Sitzen. Während des bewegten Sitzens in variierenden Haltungen wird die Wirbelsäule bei gleichzeitiger Schonung der Bandscheiben entlastet.

Förderung beim Kauf

Während einfache Bürositze teilweise unter 100 € auf dem Markt angeboten werden, kosten hochqualitative Fertigungen, die sich dem Nutzer besser anpassen, deutlich mehr: Ergonomische Modelle siedeln sich mehrheitlich im niedrigen bis mittleren dreistelligen Kostenniveau an.

Besonders hochwertige und dem Wohlbefinden dienliche orthopädische Stühle für Büro oder Home-Office, wie sie beispielsweise der namhafte Anbieter HARASTUHL®* führt, sind schließlich tendenziellim höheren dreistelligen Euro-Bereich bis hin zu einem Preis von mehreren tausend Euro zu finden. Daher stellt sich der angestrebte Kauf eines orthopädischen Bürostuhls nicht selten als eine finanzielle Herausforderung heraus.

Glücklicherweise existiert Abhilfe in Form einer möglichen Bezuschussung: Wenn medizinischer Bedarf begründbar ist, ist es ratsam, einen Zuschuss zu einem orthopädischen Bürostuhl von einem zuständigen Kostenträger zu beantragen. Praktisch werden derzeit bis zu 435 € übernommen.

Wie und wo die Förderung eines orthopädischen Bürostuhls realisieren ist, vermittelt die Startseite von Ergonomie am Arbeitsplatz 24 im Kapitel 7 – Bezuschussung ergonomischer Hilfsmittel. Das dort beschriebene recht bürokratische Prozedere fordert zwar Beschäftigung und etwas Zeit ein, hilft bei Erfolg aber enorm, um mögliche Kosten deutlich zu reduzieren.

Die folgende Auswahl von Krankheiten beleuchtet, wann orthopädische Bürostühle und weitere förderliche Arbeitsmittel angebracht sind:

  • bei Bandscheibenvorfällen
  • nach Operationen der Bandscheiben
  • Bandscheibenvorwölbungen
  • Beinveneninsuffizienz
  • Lumbalgien
  • Facettensyndrom
  • Lumboischialgie
  • Morbus Bechterew
  • Lymphstau im Bein-Beckenbereich
  • Osteochondrose
  • Spondylitis
  • Spondylolyse
  • Morbus Scheuermann
  • Flachrücken
  • Hohlkreuz
  • Rundrücken
  • Skoliose

Orthopädische Sitze nach Bandscheibenvorfall

Fazit: Schmerzen und Symptome, welche aus Bandscheibenvorfällen, chronischen Rückenbeschwerden oder den oben skizzierten Symptomatiken resultieren, können mithilfe eines orthopädischen Bürostuhls beim zeitintensiven Sitzen am Arbeitsplatz anteilig gemildert bis spürbar verbessert werden. Neben gesundheitlichen Vorteilen sind Aspekte wie Selbstwert, Arbeitszufriedenheit, berufliche Integration und Leistungssteigerung im Zuge der gelungenen Partizipation als Pluspunkte zu nennen.

Aus ergonomischer Perspektive sollte allerdings ergänzt werden, dass zu langes Sitzen allgemein vermieden werden sollte. Selbst hochwertigste Produkte können dem Menschen nicht die Verantwortung abnehmen, auf Pausen, kurzes Austreten und mehr angemessene Bewegung zu achten. Orthopädische Bürostühle sind wertvolle medizinische Hilfen zur Prävention und Schmerzreduktion, aber keine alleinigen Wundermittel.

Verwandte Ansatzpunkte der ergonomischen Arbeitsplatzverbesserung: