Hygiene ist lebenswichtig, das ist keine neue Erkenntnis. Unter dem geläufigen Begriff versteht man die Lehre von der Gesunderhaltung des Menschen. Diese wird durch Reinhaltung des Körpers, eine saubere Kleidung sowie eine hygienische Arbeitsumgebung erreicht. Mangelnde Körperpflege und verschmutze Flächen öffnen Krankheiten hingegen Tür und Tor. Sowohl im privaten Bereich wie auch im Betrieb.

Am Arbeitsplatz geht es darum, mit passenden Maßnahmen die ungewollte Vermehrung von Bakterien, Viren und Mikroorganismen zu stoppen. Vorrangige Ziele stellen der Schutz der Mitarbeiter, die Krankheitseindämmung und die Vermeidung unnötiger Infektionen dar. Und zwar nicht erst seit der großen Coronavirus-Krise 2020.

Die Gesundheit im Büro bzw. an vielen Arbeitsplätzen fußt auf einer ergonomischen Ausstattung, einem schonenden Arbeitsverhalten und einer sauberen (hygienischen) Umgebung. Doch wie lässt sich das konkret umsetzen? Hier kommt die persönliche und betrieblich Arbeitshygiene ins Spiel.

Was ist Hygiene genau?

Präzise betrachtet geht das Wort Hygiene in seiner Bedeutung deutlich über den Begriff der Sauberkeit, welcher tendenziell einen reinlichen äußeren Eindruck impliziert, hinaus: Das ursprüngliche hygieinos stammt aus dem Griechischen, es beinhaltet die Attribute gesund und heilsam. Nach Max Rubner (1911) bedeutet der Begriff Hygiene die bewusste Vermeidung aller der Gesundheit drohenden Gefahren und die Betätigung gesundheitsmehrender Handlungen.

Eine effektive Hygiene im Büro umfasst somit jene Bedingungen und Handlungen, welche die Gesundheit erhalten und der Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten entgegenwirken. Damit integriert das Konzept alle Maßnahmen zur Reduktion von für das menschliche Auge unsichtbaren Keimen, Bakterien und Viren, welche am Arbeitsplatz schaden und Krankheiten verursachen können.

Personalhygiene und Betriebshygiene

Am jeweiligen Arbeitsplatz ist zwischen den Bereichen Personalhygiene und Betriebshygiene zu differenzieren:

  • Personalhygiene
    Zur Personalhygiene zählt beispielsweise das regelmäßige Waschen beziehungsweise Desinfizieren der Hände. Ein sauberes Äußeres in gepflegter Kleidung ist ebenfalls gefordert. In Hinblick auf das Verhalten existieren in einigen Tätigkeitsfeldern zudem Richtlinien bezüglich des Tragens von Schmuck, Haaren und Fingernägeln. Um die Personalhygiene zu fördern, sind Unternehmer verpflichtet, ihren Angestellten die Einhaltung aller Vorschriften so leicht wie möglich zu machen. Dazu zählt etwa die Ausstattung von Sanitärräumen: Stets sollten Spender für Seifen sowie Papierhandtücher für die einmalige Nutzung installiert sein.
  • Betriebshygiene
    Die sehr konkreten Vorschriften zur Betriebshygiene präzisieren, wie Produktionsstätten und Räumlichkeiten des jeweiligen Betriebs angemessen gereinigt werden sollten. Eine wirksame Betriebshygiene umfasst stets Hygienepläne oder mindestens Reinigungspläne, welche umgesetzt werden müssen. Besonders Orte, an denen viele Mitarbeiter tätig sind oder reger Kundenverkehr herrscht, sind von den betrieblichen Hygienevorschriften betroffen. Firmen müssen folgende Prozesse gewährleisten:
    • Tägliche Grundreinigung von Waschräumen, Toiletten und Küchen.
    • Sicherstellung der vollen Funktionsfähigkeit sanitärer Räume. Exemplarisch sind hier fließendes Wasser, genügend Toilettenpapier, verschließbare Hygienebehälter sowie die Toilettenbürste aufzuführen.
    • Bereitstellung angemessener Reinigungsmittel – Beispiel: Seifenspender.
    • Einmalhandtücher, Textilhandtuchautomaten oder Warmlufttrockner müssen vorhanden sein.
    • Regelmäßige Unterhaltsreinigung aller Betriebsräume.
    • Einhaltung der hygienischen Vorschriften und Empfehlungen für Kühlschränke und Arbeitsflächen.
    • Entleeren und Säubern der Mülleimer im Zeitraum von 24 Stunden.
    • Ausgabe von Reinigungszubehör wie Einmalhandschuhen oder Haushaltshandschuhen.
    • Sanitärräume für Besucher und Mitarbeiter trennen.

Universelle Hygieneregeln für jeden Arbeitsplatz

Doch warum sind Hygieneregeln für den Arbeitsplatz eigentlich so wichtig? Überall wimmelt es von nicht sichtbaren Keimen, Bakterien und Viren. Die Mikroorganismen sind seit jeher Teil der natürlichen Umgebung des Menschen. Viele sind ungefährlich oder harmlos – einige gar bedeutsam für die Gesundheit von Männern, Frauen und Kindern.

In der Darmflora sorgen Bakterien beispielsweise dafür, dass es uns gut geht. Das sogenannte Mikrobiom trägt grundlegend zum Funktionieren des Darms bei, „gute“ Bakterien sind wertvolle Verbündete, ja sogar Teil des menschlichen Systems. Doch einige Viren, Bakterien und Keime können dem Homo Sapiens auch schaden. Schädliche Mikroorganismen provozieren Krankheiten, wenn das Immunsystem nicht mit ihnen fertig wird bzw. unangemessen reagiert. Daher ist es im Interesse aller Individuen, dass die Anzahl schädlicher Mikroorganismen in der nahen Umwelt möglichst gering ausfällt.

Aufgrund dessen ist ein sauberer Arbeitsplatz für die Gesundheit der Mitarbeiter essenziell. Sensible Tätigkeitsbereiche wie Krankenhaus, Pflegeheime oder Altenheime zählen zu jenen Arbeitsstätten, in welchen sich die Mitarbeiter in Hinblick auf das Wohlergehen ihrer Klienten ganz bewusst vor Krankheiten schützen müssen.Denn deren Immunsystem ist geschwächt, Ansteckung bedeutet Gefahr.

Hygieneregeln und -maßnahmen sind daher streng in den jeweiligen Betriebsvorschriften definiert. Sämtliche Vorschriften müssen zum Wohle aller Beteiligten eingehalten werden, um Erkrankung, Ansteckung und Ausbreitung zu verhindern.

Ziele einer besseren Bürohygiene

Bürotätigkeiten werden in diesem Kontext seltener explizit diskutiert. Dabei sind die – im Vergleich zu medizinischen oder gastronomischen Betrieben niedriger ausfallenden – hygienischen Anforderungen an ein Büro in der Arbeitsstättenverordnung, dem Arbeitsschutzgesetz sowie dem Arbeitssicherheitsgesetz verbindlich fixiert.

Denn Magen-Darm-Keime oder Grippeviren legen regelmäßig ganze Abteilungen auf Eis. Bei einem genauen Blick auf die Bürorealität überrascht dies nicht, der Arbeitsplatz Büro bietet ihnen optimale Bedingungen: So teilen sich in größeren Arbeitsräumen viele Mitarbeiter Tag für Tag vergleichsweise wenig Platz.

Wo eine stattliche Anzahl Menschen regelmäßig viel Zeit miteinander verbringen, verbreiten sich schädliche Mikroorganismen leichter, weil sie stetig neue Wirte finden. Einige Orte im Büro fungieren als regelrechte Brutstätten, in welchen sich die Erreger prima vermehren können. Dem kann jedoch mit geeigneten Hinweisen und Maßnahmen effektiv begegnet werden.

Ohne übertriebene Pedanterie lässt sich die Hygiene im Büro spürbar verbessern. Gut und realistisch umgesetzt, zeigen sich folgende Vorteile:

➔ Steigerung des individuellen Wohlbefindens im Büro durch eine saubere Umgebung
➔ Weniger Krankheitstage, bessere Wirtschaftlichkeit
➔ Vermeidung unnötiger Ansteckung am Arbeitsplatz, Erhaltung der Gesundheit
➔ Schutz von Mitmenschen wie Kollegen und Kunden
➔ Sicherstellung der Arbeitsqualität und Leistung
➔ Vertrauenssteigerung durch einen hygienischen Arbeitskontext
➔ Ausschließen, dass Keime, Bakterien und Viren nach außen getragen werden
➔ Aspekt der Außenwirkung (Image des sauberen, sozial verantwortungsvollen Betriebs)

Hygiene im Büro verbessern – 7 Hinweise und Maßnahmen

Zunächst gilt es, die Selbstverständlichkeiten einzuhalten: Eine saubere Kleidung und gepflegte Mitarbeiter zählen zu den Basics.

Es ist durchaus unangenehm, geschätzte Angestellte auf Defizite im Bereich der Personalhygiene anzusprechen. Doch zum Vorteil aller Menschen im Betrieb ist es nötig, in solchen Momenten zu reagieren und eventuell Hilfe anzubieten.

Lebenskrisen, Sorgen und sogar psychische Erkrankungen können Selbstvernachlässigung – und somit hygienische Probleme – bewirken. Eventuell hilft den Mitarbeitern ein Gesprächsangebot, freundliches Nachfragen oder sogar eine freiwillige Beratung zur Klärung der Situation. Mitunter lernen die Betroffenen im Rahmen möglicher Unterstützung, ihren Tag neu zu strukturieren – und in dieser Struktur das Waschen und Duschen zu integrieren.

Darüber hinausgehend muss die Umgebung eine gute Hygiene im Büro fördern (vgl. Betriebshygiene): Ob Seifenspender, Desinfektionsmittel oder Einweghandtücher – die Reinigungsmittel sollten immer frisch vorrätig und gut sichtbar platziert sein. Je besser die hygienische Ausstattung am Arbeitsplatz, umso leichter gelingt es, das Verhalten zu verbessern.

Und das ist durchaus wichtig: Denn in einem Büro – sei es das Großraumbüro oder das Home-Office – lauern Schmutz, Keime, Bakterien und Viren oftmals an Stellen, an denen man es gar nicht erwartet. Oder bisher nicht wissen wollte. So tummeln sich besonders auf Tastaturen, Telefonen und Türklinken krankmachende Mikroorganismen. Was lässt sich also konkret tun?

➔ Händewaschen und Handhygiene

Richtiges Händewaschen und regelmäßige Handhygiene ist am Arbeitsplatz unverzichtbar. Im Kontext der Coronavirus-Krise 2020 wurde deutlich, wie wichtig es ist, sich die Hände regelmäßig gründlich zu säubern.

Nur eine korrekte Handhygiene hilft dabei, Ansteckung und Übertragung von Krankheiten einzudämmen, ansonsten gelangen die Erreger von der Hand schnell in die Schleimhäute. Etwa dann, wenn sich Menschen mit schmutzigen Händen ins Gesicht fassen. Über Mund, Augen und Nase bewegen sich die Erreger in ihren Wirt und breiten sich aus.

Durch gründliches und einheitliches Händewaschen können Keime, Bakterien und Viren umfassend entfernt werden. Doch wie wäscht man sich die Hände eigentlich „richtig“?

  • Allgemein gilt: Richtiges Händewaschen erfolgt regelmäßig und gründlich – dies erfordert eine Habitualisierung des Händewaschens über den gesamten Tag.
  • Vor der Verwendung der Seife sollten die Hände anfeuchtet werden.
  • Anschließend gilt es, die Seife großzügig an jedem Finger, am Handrücken, ums Handgelenk und auch zwischen den Fingern zu verteilen und einzuarbeiten.
  • Anschließend werden die Hände gründlich mit Wasser abgespült.
  • Zum Abtrocknen empfiehlt sich die Verwendung von Einmalhandtüchern.
  • Der gesamte Vorgang sollte in Ruhe – ohne die übliche Hektik – durchgeführt werden und ca. 30 Sekunden dauern.

Die FAZ hat ein Video veröffentlicht, welche das hygienische Händewaschen veranschaulicht:

Nutzung von Papierhandtüchern

Ein gründliches Abtrocknen nach dem Waschen ist ebenfalls fundamental; Bakterien gedeihen in warmen, feuchten Milieus und restnasse Hautfalten bieten ihnen ideale Voraussetzungen zur Vermehrung. Um Kontakt mit Fremdbakterien bestmöglich zu vermeiden, wird der Gebrauch von Einmal-Papiertüchern oder automatischen Händetrocknern empfohlen – und eine Kombination beider für größtmögliche Effizienz.

Papiertücher sorgen für die geringste Belastung durch die Keimverteilung im Waschraum, solange sie sorgfältig in einem geschlossenen Abfall entsorgt werden. Wesentlich umweltfreundlicher und kosteneffizienter sind die automatischen Trockner, die – solange die Hände zuvor ausreichend und gründlich genug gesäubert wurden – ebenfalls eine maximale Keimvertreibung und minimale -verbreitung vorweisen können.

Textile Abtrockmöglichkeiten wie Handtücher sollten am Arbeitsplatz vermieden und privat mindestens wöchentlich gewechselt werden, wenn ein schnelles und konstantes Trocknen des Stoffes nicht gewährleistet ist.

Wann sollte man sich die Hände am Arbeitsplatz waschen?

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Handhygiene am Arbeitsplatz?

Vor der Essenszubereitung, nach Mahlzeiten sowie im Anschluss an die Toilettennutzung sollte das Händewaschen eine absolute Selbstverständlichkeit darstellen. Ebenso dann, wenn Mitarbeiter etwa mit der U-Bahn kommen oder im Laufe des Büroalltags viele Flächen beziehungsweise Türen angefasst haben.

Nichts hilft zudem mehr bei der Handhygiene als der gesunde Menschenverstand: Wer viele Arbeitsmaterialien berührt, an denen auch Kollegen tätig sind (Beispiel: Weiterverarbeitung), sollte sich regelmäßig die Hände mit Seife reinigen. Verantwortungsvolle Arbeitgeber erinnern ihr Personal ans Händewaschen, indem sie neben dem Waschbereich sowie in der Küche Waschanleitungen installieren.

➔ Prävention durch regelmäßige Desinfektion

Die regelmäßige Nutzung von Desinfektionsmitteln markiert einen Part der vorschriftsmäßigen Betriebs- und Personalhygiene. Konkret wird das Handdesinfektionsmittel nach der Reinigung mit Seife auf die trockene Haut aufgetragen. Analog zum Händewaschen sollte das Desinfektionsmittel für etwa 30 Sekunden zwischen den Fingern, auf dem Handrücken, in der Handfläche sowie rund ums Handgelenk verteilt werden.

In Betrieben mit Großraumbüros und/oder vielen Besuchern empfehlen sich die Installation der Spender an mehreren Plätzen, da die Anzahl potenzieller Übertragungsorte höher ausfällt. Zu nennen sind:

  • Toilette
    Der wichtigste Ort für einen Desinfektionsspender ist natürlich die Toilette, dort wäscht sich (hoffentlich) jeder regelmäßig die Hände. Der zusätzliche Griff zum Desinfektionsspray stellt somit einen weiteren Schritt dar, der in diesem Hygieneraum leicht zu habitualisieren ist.
  • Eingangsbereich
    Angestellte, Partner, Kunden und Besucher können durch die Platzierung im Eingangsbereich ihre Hände direkt vor und nach der Arbeit desinfizieren. Neben dem individuellen Schutz gelangen durch diese Maßnahme Krankheitserreger und Bakterien nur noch in reduziertem Umfang nach „draußen“.
  • Personalküche
    In der Personalküche wird gegessen und auf engem Raum kommuniziert. Sie dient Nahrungsaufnahme und Erholung gleichermaßen. Weil der Kontakt mit Lebensmitteln zum Alltag in diesem Raum gehört, sollte die einwandfreie Hygiene garantiert sein. Neben einem gut zugänglichen Desinfektionsspender muss ebenso genügend Seife vorhanden sein. Möglicherweise ergeben große Hinweise und Gebrauchsanleitungen ebenfalls Sinn, damit bei vielen Mitarbeiter die wenigen Vergesslichen stets an das Händewaschen erinnert werden.
  • Mobile Lösungen
    Falls Angestellte viele Termine außerhalb des Büros wahrnehmen, dann sind mobile Lösungen gefragt: Taschenfläschchen zur Handdesinfektion verrichten ihre Funktion zuverlässig, sie werden im Idealfall von der Firma zur Verfügung gestellt.

➔ Hygienischer Kühlschrank im Büro

In der bereits angesprochenen Personalküche oder in der Ecke des Büros befindet sich der Kühlschrank. Neben Tastatur und Telefon markiert dieser tatsächlich einen Ort mit potenziell hoher Erregerbelastung. Viele Mitarbeiter verwenden gewöhnlich den Kühlschrank, bestücken ihn etwa mit Aufschnitt, Käse, Yougurt, Säften und mehr. Dadurch geht oftmals Ordnung und Sauberkeit verloren.

Fühlt sich niemand zuständig, dann mangelt es im Kühlschrank aufgrund der Verantwortungsdiffusion schnell an Hygiene und Ordnung: Die Milch läuft ab, Essensreste werden nicht entfernt, angebrochene Spiesen gammeln vor sich hin. Natürlich leben hier schädliche Erreger besonders gerne. Einfache Verhaltensregeln wirken dem Chaos entgegen, wenn sich alle daran halten:

Checkliste für einen hygienischen Bürokühlschrank:

  1. Bescheidenheit
    Den Kühlschrank nicht überfüllen, der Platz für mehrere Mitarbeiter ist begrenzt. Es gilt: so wenig wie möglich, so viel nötig.
  2. Namen aufschreiben
    Kennzeichnungen der Lebensmittel wirken der Verwaisung verderblicher Produkte entgegen.
  3. Aufessen
    Der eigene Inhalt des Kühlschranks im Büro sollte zügig aufgebraucht werden. Verschenken oder Entsorgen sind die Alternativen, wenn versehentlich zu viel Nahrung zur Arbeit gebracht wurde.
  4. Regelmäßiges Säubern
    Jeder Kühlschrank sollte stetig ausgeräumt, gereinigt und mit geeigneten Mitteln desinfiziert werden. Legen Sie Verantwortliche verbindlich fest, denn unklare Zuständigkeiten tragen zum Chaos bei.
  5. Pannen zeitnah beheben
    Wer versehentlich etwa verkippt, sollte die entstandene Verschmutzung natürlich sofort entfernen.
  6. Entsorgung
    Abgelaufene Lebensmittel und verwaiste Produkte bitte zügig entsorgen.
  7. Gerüche vermeiden
    Dieser Aspekt betont den Aspekt der Rücksicht, verzichten Sie im Interesse sensibler Kollegen auf stark riechende Produkte.
  8. Persönliche Verantwortung annehmen
    Es ist zwar hilfreich, immer einen Zuständigen – den Küchenbeauftragten – zu benennen, doch sollte sich jeder für einen sauberen Kühlschrank verantwortlich fühlen.

Informationen zur besseren Hygiene im Kühlschrank des Büros sollten stetig – und geduldig – kommuniziert werden. Eventuell hilft es, die Hinweise auf einem Schild gut sichtbar zu verewigen. Zudem gilt: Essen Sie nicht an ihrem Arbeitsplatz, sondern an den dafür vorgesehenen Orten!

Essensreste an und in den Arbeitsgeräten (Tastatur, Schreibtisch, Maus, Bildschirm usw.) tragen maßgeblich dazu bei, dass Krankheitserreger sich genau dort stark vermehren können. Versorgen sie die unsichtbaren, möglicherweise gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen nicht mit Nahrung.

➔ Albtraum Tastatur beenden

So reißerisch das Wort Albtraum im Kontext des Themas Tastatur und Hygiene klingen mag, das Eingabegerät stellt jenen Ort dar, an welchem hartnäckige Erreger im Büro gerne haften. Und zwar in großer Menge. Doch was führt dazu, dass Tastaturen besonders schmutzig, bisweilen verkeimt und unhygienisch sind?

Die Tastatur eines Rechners bietet optimale Bedingungen für Viren und Bakterien. Permanent genutzt, sammeln sich mit jedem Tastendruck der Fingerspitzen eines Nutzers neue, mikroskopisch kleine Partikel an.

Hautfett, Cremes oder Essensreste – Snack, Brot, Schokoriegel oder Obst als Beispiele – kommen häufig hinzu. Die Reste haften besonders gut auf der Oberfläche, sie bilden Fundament und Nahrung für potenzielle Krankheitserreger. In einer derart „komfortablen“ Umgebung überleben Bakterien, Viren und Keime länger.

Um die ergonomische Tastatur richtig zu reinigen, sind mehrere Schritte zu empfehlen:

  1. Tastatur erst grob säubern
    Weil die Tastatur eine empfindliche Hardware darstellt, sollten die folgenden Schritte stets vorsichtig und konzentriert ausgeführt werden. Verschmutzungen des Keyboards lassen sich mit einem nebelfeuchten Mikrofasertuch angehen. Zwischenräume reinigen Sie zudem mit Tastaturbürsten, Wattestäbchen oder – falls nichts anderes zur Hand ist – mit einem Zahnstocher. Wer staubabweisende Reinigungsmittel nutzt, verringert durch den Einsatz den Grad der erneuten Verschmutzung. Eine gute, einfach durchführbare Alternative markiert die Entfernung gröberer Partikel mit Druckluft: Während der Reinigung wird der Kopf der Sprühflasche über die Tastatur geführt, regelmäßige Sprühstöße entfernen den Schmutz aus den Räumen zwischen den Buchstaben. Weil die Druckluft pro Stoß kraftvoll ausströmt, befördert diese ebenfalls Staubreste und Krümel, die hartnäckig unter den einzelnen Tasten haften, aus dem Keyboard.
  2. Bei Bedarf das Keyboard fein reinigen
    Schritt zwei fällt deutlich aufwendiger aus. Er kostet Zeit und wird daher in der Realität seltener durchgeführt. Es ist möglich, jede Taste separat zu reinigen, denn bei den meisten modernen Tastaturen können die Tasten separat entfernt werden. Viele Nutzer sind überrascht, wie viel Dreck und „Zeug“ in den Zwischenräumen angehäuft ist. Nach dem sorgsamen Herausnehmen der Tasten ist es möglich, die Einzelelemente besser zu reinigen – etwa mit Wasser. Anschließend gilt es, die Tasten wieder an ihren vorgesehenen Platz zu setzen.
  3. Bessere Hygiene mit Desinfektionsmittel
    Schädliche Keime und Krankheitserreger lassen sich effektiv mit Desinfektionsmittel reduzieren. Doch hier ist Vorsicht geboten, damit die Tastatur nicht beschädigt wird. Nutzen Sie ein Desinfektionsmittel, welches den Kunststoff nicht attackiert. Darüber hinausgehend sollte das desinfizierende Spray niemals direkt auf die Oberfläche der Tastatur gesprüht werden. Befeuchten Sie lieber einen Lappen mit dem Mittel, um anschließend Eingabegeräte wie Keyboard und Maus ebenso gründlich wie schonend abzuwischen.
Bild: verschmutze Tastatur im Büro

Würde man die dreckigsten Orte am Arbeitsplatz Büro küren, dann wären die Tastaturen als Hort für Keime, Viren und Bakterien stets vorne dabei

➔ Telefon, Schreibtisch, Monitor und Schubladen regelmäßig säubern

All jene Hilfsmittel und Möbel, die im Büro täglich angefasst und genutzt werden, bieten den kleinen Krankheitserregern einen Ort, an dem sie gedeihen. Explizit sind dabei Telefon, Klinken, Akten, Arbeitsmaterialien, Schubladengriffe sowie Schreib- und Konferenztische zu nennen.

Entgegen jedweder Intuition ist der schmutzigste Ort im Büro nicht die Toilette – viele unsichtbare Krankmacher tummeln sich vielmehr auf Telefonen. Diese werden häufig von unterschiedlichen Menschen genutzt, angefasst und zudem beim Telefonieren mit feuchter Aussprache besprüht. Der nächste Mitarbeiter hält sich das Gerät anschließend dicht an sein Gesicht. Dass sich dabei virale Infekte leicht ausbreiten, verwundert mit diesem Wissen nicht.

Kurzum: Sämtliche Bürogegenstände und -türen, die Angestellte Tag für Tag anfassen, sollten regelmäßig gereinigt bzw. desinfiziert werden. Etwa mit speziellen Reinigungs- und Hygienetüchern, die in jedem Geschäft für wenig Geld lagern.

Um den Staubfänger Monitor zu reinigen, reicht meist ein weiches Mikrofasertuch sowie ein spezieller Reiniger (Glasreiniger). Hinweis: Achten Sie beim wöchentlichen Säubern des Büromonitors darauf, dass keine Feuchtigkeit nach innen gelangt und das Gerät schädigt.

Bestenfalls zählt es irgendwann zur täglichen Routine im Büro, dass zu einer festen Zeit (etwa kurz vor Feierabend), Inventar, technische Geräte und Klinken gut gereinigt werden. Bessere Hygiene im Büro, das ist auch eine Frage neuer Gewohnheiten, welche sich mittels Habitualisierung zur unaufgeregten Selbstverständlichkeit entwickeln.

Bild: Arbeit und Interaktion im Büro

Wenn gemeinsam gearbeitet wird, dann entstehen auf Oberflächen, Tastaturen und der Umgebung Verschmutzungen. Das ist ganz normal und Teil des Berufsalltags. Wer sich angewöhnt, diese Elemente regelmäßig abzuwischen, leistet einen wertvollen Beitrag zu einer guten und realistischen Bürohygiene

➔ Büroluft reinigen – Hilfe für Risikogruppen

  • Frischluft tut gut, sie belebt, das gilt auch am Arbeitsplatz Büro. Normalerweise empfiehlt sich regelmäßiges Lüften, um eine „dicke“, verbrauchte und reduziert feuchte Büroluft auszutauschen. Das Durchlüften ist besonders im Winter wichtig, wenn die trockene Heizungsluft die Schleimhäute der Mitarbeiter austrocknet und diese anfälliger für Infektionen macht. Auch aus diesem Grund gilt der Winter als Erkältungs- und Grippezeit Nummer eins.
  • Besonders in geschlossenen Räumen mit mehreren Menschen wimmelt es in der Erkältungszeit von Viren. Derart belastete Büroluft erhöht das Risiko deutlich, sich anzustecken. Um Raumklima und die Raumluft zu optimieren, sollte mindestens 3–4 Mal am Tag zehn Minuten lang intensiv gelüftet werden. Zu empfehlen ist das Stoßlüften: Dabei wird das Fenster komplett geöffnet, was den Luftaustausch vorantreibt.
  • Die Qualität der Innenluft variiert zudem in Abhängigkeit von möglichen Emissionen (technische Geräte, chemische Ausdünstungen des Inventars, Nähe zur Betriebsküche, Anzahl der Menschen im Raum) und der Qualität der Außenluft.
  • Je nach Lage und Jahreszeit kann die Luft außerhalb des Büros ebenfalls Verschmutzungen aufweisen. Zu bedenken sind die vielen Abgase an befahrenen Straßen sowie zahlreiche Allergene in der Allergiesaison.
  • Risikogruppen, etwa Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, sowie besonders sensible oder allergische Individuen profitieren im Büro daher von hochwertigen Luftreinigern. Diese reduzieren herumschwirrenden Schmutz, Allergene, Viren und Bakterien mittels physikalisch-technischer Verfahren. Sie können die Büroluft innerhalb einer kurzen Zeitspanne effektiv reinigen und teilweise sogar die Feuchtigkeit regulieren.
  • Informieren Sie sich bei Bedarf genau über Methode und Leistung der Modelle. Reinigungseffizienz und Qualität variieren mitunter deutlich. Zudem geben die Hersteller an, welche Krankheitserreger, Mikroorganismen und Partikel von ihrem Luftreiniger zuverlässig aus der Luft im Büro gefiltert werden.

➔ Bei Krankheit zu Hause bleiben

Es hat sich in den letzten Jahrzehnten durchaus zur Unsitte entwickelt, krank oder angeschlagen auf der Arbeit aufzutauchen. Dadurch erhöht sich die Gefahr der Infektion von Kollegen. Einen grippalen Infekt verteilen Berufstätige, die krank am Arbeitsplatz erscheinen, durch:

  • Direkten Hautkontakt
  • Indirekten Kontakt
  • Übertragung durch Nahrungsmittel
  • Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten)
  • Herumfliegende Taschentücher

Läuft es schlecht, dann liegen im Extremfall ganze Abteilungen flach. Dieses nachteilige Verhalten fußt paradoxerweise oftmals auf einem ausgeprägten – aber eben deplatzierten – Verantwortungsbewusstsein: Die Sorge, dass es im Betrieb ohne die eigene Arbeitskraft nicht läuft, das Gefühl, die Kollegen im Stich zu lassen oder die Angst, den Job zu verlieren, spielen dabei immer wieder eine Rolle.

Eine hohe Arbeitsdichte, eingespartes Personal sowie maximales Gewinnstreben in einer komplett kommerzialisierten westlichen Welt markierten den Kontext dieser Fehlentwicklung, tragen vermutlich anteilig dazu bei.

Treten beginnende Symptome erst während der Arbeit im Büro auf, dann achten Sie darauf, in den Ärmel und nicht in die vorgehaltene Hand zu niesen oder zu husten. Wer Papiertaschentücher verwendet, sollte diese nach Gebrauch schleunigst in geeigneten Hygienebehältern entsorgen. Falls möglich, sollte bei aufziehender Krankheit der Arbeitstag – natürlich in Absprache mit den Vorgesetzten – beendet werden.

Daher der Appell: Wenn Ihnen eine bessere Hygiene am Arbeitsplatz und im Büro wichtig ist, dann bleiben Sie bei Krankheit daheim. Erneut zeigt sich der Wert eines funktionierenden Home-Office als sozial verantwortungsvolle Alternative in besonderen Situationen.

Krankheitsabwehr – offene Fragen und Perspektiven

Gleichwohl – nicht alles kann immer blitzblank sein. Es ist ein menschlicher Reflex, Risiken komplett – möglichst zu 100% – im Griff haben zu wollen. Das reduziert Angst und Ungewissheit. Ein solcher Anspruch weist aber einen unrealistischen, ja fast anmaßenden Charakter auf: Es ist mit den gerade genannten Schritten möglich, die Hygiene im Büro deutlich zu verbessern; damit ist bereits eine Menge geschafft. Doch Leben bedeutet stets Kontakt mit Bakterien, Viren und Keimen.

In Zukunft wird daher die Diskussion darüber, auf welches Milieu diese Viren, Keime und Bakterien im Menschen treffen, vermutlich an Bedeutung gewinnen. Ernährung, Bewegung, Vorerkrankungen und Lebensstil – ja sogar das individuelle Angst- und Stressniveau – beeinflussen, wie gut das menschliche Immunsystem arbeitet und mit den kleinen Krankheitserregern fertig wird.

Eine inhaltlich erweiterte Perspektive abseits von Extrempositionen kann durchaus helfen, Verhaltensweisen zu entwickeln, die ein bewusstes Hygieneverhalten ergänzen. Mikroorganismen begleiten die Menschen vom Start weg. Es ist deshalb eine aktuelle Frage, wie ein Mensch als System gestärkt werden kann, um nicht zu erkranken.

In negativer Hinsicht kommt der chronischen Bewegungsarmut, zu viel Zeit in geschlossen Räumen mit schlechter Luft, der extrem zuckerhaltigen Ernährung westlicher Gesellschaften, ja möglicherweise dem Vitamin-D-Mangel im Winter/beginnenden Frühling eine Bedeutung zu. Hier sind Diskussionen auf Basis seriöser wissenschaftlicher Forschung gefordert. Diskussionen, welche die Forderung nach besserer Hygiene am Arbeitsplatz nicht infrage stellen, sondern komplettieren.

Fazit: Hygiene im Büro gezielt verbessern

Mit Wissen, dem Einhalten hygienischer Selbstverständlichkeiten (Körperpflege) sowie der gezielten Optimierung der Hygiene im Büro lässt sich viel erreichen. Regelmäßiges Waschen der Hände, ein sauberer Kühlschrank, ordentlich gereinigte Tastaturen und der sinnvolle Einsatz der Desinfektion tragen dazu bei, dass sich die Anzahl an Keimen, Bakterien und Viren auf Oberflächen und Arbeitsmitteln deutlich reduziert. Dabei geht es nicht um eine panische Pedanterie – diese wirkt auf viele Individuen eher abschreckend –, sondern um die Etablierung realistisch umzusetzender Maßnahmen im Büro. Je selbstverständlicher diese werden, umso wirkungsvoller gestalten sich die Interventionen. Nur mit verinnerlichter Hygiene im Büro lassen sich unnötige Ansteckungen und Krankheitstage verringern. Deren Integration sollte Teil einer jeden Betriebskultur sein: Ob große Marke, mittelständisches Unternehmen, familiärer Betrieb oder Soloselbstständige im Home-Office – jeder profitiert von besserer Hygiene am jeweiligen Arbeitsplatz.