Ist Bildschirmarbeit ungesund oder gar schlecht für die Augen? Das wird immer wieder von Arbeitnehmern und Selbstständigen gefragt.

Völlig zu Recht: Rote Augen und Reizungen sind bei der längerfristigen Bildschirmarbeit nicht selten anzutreffen. Die Liste bekannter Symptome scheint fast beliebig erweiterbar zu sein. Zeit zu handeln.

Was macht die Tätigkeit am Computerbildschirm so belastend?

Ging es vor einigen Jahren noch um die Frage, ob eine mögliche Strahlung bei der Tätigkeit am Bildschirmarbeitslatz belastet, so rückt jetzt die Umsetzung der konkreten Arbeit in den Fokus.

Denn Menschen stieren zu sehr in monotoner, angespannter Haltung auf ihre Monitore und Co. – und genau das ist gesundheitsgefährdend und ungesund.

Ungesunde Bildschirmarbeit ist aus zwei Winkeln zu betrachten:

  1. Die Qualität des Computer-Bildschirms
  2. Die Kontextfaktoren: Arbeitsverhalten, Haltung, Beleuchtung, Länge der Arbeitszeit, Freizeitausgleich (…)

Die Frage, ob Bildschirmarbeit ungesund ist, lässt sich demnach nicht pauschal lösen, sondern muss genauer betrachtet werden.

Gute Qualität des Bildschirms/Monitors wichtig

Die Grundvoraussetzung zu einem augenschonenden und gesunden Arbeiten ist nach wie vor ein qualitativ guter Bildschirm bzw. hochwertiger Monitor.

Darunter fällt eine möglichst hohe Auflösung, die Modifizierbarkeit des Neigungswinkels des Monitors, problemlos anpassbare Farben und Kontraste sowie ein stabiles Gehäuse.

Kann der Bildschirmarbeitsplatz perfekt an die Bedürfnisse angepasst werden, dann ist die Basis für optimales Arbeiten am Bildschirmarbeitsplatz bereits gelegt.

Strahlungsarm sind zudem so gut wie alle gängigen Modelle.

Ungesunder Kontext der Monitor-/ Bildschirmarbeit

Wie arbeitet man eigentlich am Computer, was tut der Mensch und was nicht? Wie geeignet ist die Umgebung bei der Bildschirmarbeit? Das sind weitere relevante Fragen, um seine Gesundheit zu schützen und zu erhalten.

Der moderne Mensch „vergisst“ oft den natürlichen Bewegungsdrang seines Körpers, wenn er lange am Monitor arbeitet. Der Kreislauf gerät ins Stocken.

Noch problematischer: In Extremfällen reduziert sich das nötige (weil feuchtigkeitsspendende) Augenblinzeln von 20–30 Mal pro Minute auf Werte von 8–10 pro Minute. Hardcore-Zocker blinzeln mitunter sogar nur noch zweimal in Sekunden 60 Sekunden.

Folge: Die Augen trocknen aus, neigen zu Reizungen und können sich entzünden.

Wenig frische Luft und schlechtes Licht belasten ebenfalls die Konzentration und wirken als Stressoren. Kopfschmerzen und Konzentrationsmängel resultieren nicht selten aus diesen oft vernachlässigten Faktoren des Bürokontextes.

Salopp formuliert: Dazu kann der Bildschirmarbeitsplatz nichts. Diese ungesunden Faktoren erlernt man meist latent, hinterfragt sie nicht und schafft so einen schwierigen, belastenden und somit ungesunden Bildschirm-Arbeitsplatz.

Ist Bildschirmarbeit ungesund? Nicht zwangsläufig

Bildschirmarbeit ist ein potenzieller Stressor, was wie beschrieben auch an der Ausgestaltung der Arbeit liegen kann.

Einige Tipps, um Körper und Augen bei der Arbeit am Monitor zu entlasten:

  1. Arbeiten Sie nur mit stabilen hochauflösenden Monitoren*, die sich in der Bildausgabe (Farbe, Kontrast etc.) anpassen lassen.
  2. Blinzeln Sie ab und an bewusst, machen Sie mehrmals am Tag Augenübungen wie etwa bewusstes Augenrollen.
  3. Falls möglich, in kurzen Einheiten mit vielen Pausen arbeiten. Dazu möglichst aufstehen und den Kreislauf in Gang bringen.
  4. Sorgen sie für eine flexible Haltung und variieren Sie die Sitzposition häufig, um der Monotonie entgegenzuwirken. Bieten Sie den Augen neue Motive. Vielleicht ist kombiniertes Sitz-Steharbeiten etwas für Sie?
  5. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Ausleuchtung und reichlich Frischluft.
  6. Der Bildschirmarbeitsplatz sollte seitlich zu vorhandenen Fenstern stehen, damit das Sonnenlicht nicht blendet.
  7. Ehrlich zu sich sein: Wie ist das Arbeitsgefühl, was macht der Kopf? Der Körper wird die gespendete Aufmerksamkeit danken.