Das Umfeld am Arbeitsplatz spielt immer in die Qualität und Effizienz der geleisteten Arbeit hinein. Lärm und Lärmbelastungen zählen zu den negativsten Kontext-Faktoren überhaupt, da sie sich gleichermaßen auf die physische und psychische Befindlichkeit niederschlagen. Die Leistung nimmt ebenfalls bei einem chronisch hohen Lärmpegel ab.

Ein allgegenwärtiger Stressor: Lärm und Lärmbelästigung am Arbeitsplatz

Lärm am Arbeitsplatz ist allerdings nicht gleich Lärm. Die individuelle Wahrnehmung und Empfindlichkeit gegenüber störenden Geräuschen bestimmt mit, inwiefern die eigene Arbeit leidet.

Psychologische Themen wie Wahrnehmung, Sensibilität und Stressbewältigungsmechanismen spielen somit in die Situation hinein.

Daher lässt sich Lärm oder Lärmbelästigung am Arbeitsplatz nicht gänzlich objektiv bestimmen, da Menschen bestimmte Geräusche tolerieren oder sogar als angenehm empfinden, während andere Individuen diese als nervig einstufen. Dennoch gilt es, Extremreize zu vermeiden.

Lärmbelästigung während der Arbeit – die Folgen

Lärm bezeichnet ein Geräusch, das als unerwünscht, störend oder ärgerlich empfunden wird und die Wahrnehmung von der eigentlichen Aufgabe – der Arbeit – abzieht.

So komplex die Faktoren, so deutlich die Wirkung einer Lärmbelästigung am Arbeitsplatz: Lärm senkt die Effektivität und Konzentrationsfähigkeit – unabhängig davon, ob selbiger von Geräten oder Kollegen verursacht wird. Der Stress am Arbeitsplatz nimmt zu.

Zu unterscheiden wäre noch der Schreck, der durch ein plötzliches Geräusch (knallende Tür) verursacht wird und unerwartet hereinbricht sowie die kontinuierliche Belastung – etwa durch ein gleichmäßiges, aber doch penetrantes Surren oder Bauarbeiten. In diesen akuten Situationen hilft meist nur ein wirksamer Gehörschutz*.

Ist eine Lärmbelastung beim Job langfristig vorhanden, addieren sich die negativen Wirkungen natürlich. Das kann von Ineffizienz, Konzentrationseinbrüchen über Gereiztheit bis hin zu steigenden Krankheitstagen reichen.

Wissenschaftliche Studien zeigen: Straßenlärm, der im Haus einen Schallpegel von 65 Dezibel erreicht, erhöht das Risiko für Herz-Kreislaufstörungen um 20 Prozent im Vergleich mit einer Belastung von 50 bis 55 Dezibel.

Gegenmaßnahmen zur Geräuschreduktion

Ein Bürokonzept, welches Belästigung durch Lärm von vornherein vermeidet, ist ein Gebot der Wirtschaftlichkeit und zeigt zudem den Respekt eines Betriebs vor seinen Angestellten – ein nicht zu unterschätzender motivationaler Faktor.

Es ist mehr als sinnvoll, bei der Büroplanung über den Geräuschpegel am Arbeitsplatz nachzudenken. Wo stehen die Kopierer, wie hochwertig und geräuschabsorbierend sind Wände und Türen? – relevante Fragen des Arbeitsalltags.

Manchmal ist es sinnvoll, mit den Angestellten über das Thema Lärm am Arbeitsplatz zu sprechen. Sie sind schließlich die Experten für ihre Situation, können sinnvolle Hinweise liefern, um Lärm und Lärmbelästigung in der Arbeitszeit zu mindern.

Lärmbelästigung im Job vermindern

Folgende Punkte können beim Lärmschutz der Arbeitsstelle eine wichtige Rolle spielen:

  • Verwendung von Schallschutzhauben
  • Ist die Verwendung lärmarmer Arbeitsmittel angezeigt?
  • Strikte Trennung von Arbeitsplätzen und Lärmquellen
  • Verwendung von Stores vor Fensterflächen
  • Einsatz von geräuschdämmenden Bodenschutzmatten*
  • Schallschluckende Ausführung von Fußböden, Decken, Wänden und Stellwänden
  • Aufstellflächen und Unterlagen schalldämpfend umsetzen

Lärmschutz am Arbeitsplatz

Selbst kleine Interventionen oder Erweiterungen können Änderungen bewirken: Trennwände für Schreibtische * helfen direkt dabei, viele Lärmquellen zu mindern. Extra für derartige Anwendungszwecke entworfene Trennwände sorgen mit ihren schallabsorbierenden Eigenschaften für etwas mehr Ruhe im Arbeitsalltag.

Gleichzeitig verschaffen sie am gemeinsamen Arbeitsplatz den Angestellten etwas mehr Privatsphäre. Die Geräuschkulisse kann zwar nicht komplett heruntergefahren werden, doch die Intensität störender Reize (Gespräche, lautes Tippen, Telefonate usw.) nimmt fühlbar ab.

Weitere Trennwände im Büro helfen zudem dabei, einen großen Raum zu strukturieren und gleichzeitig zu beruhigen.

Alternativ zu den bewährten stehenden Trennwänden werden verstärkt hängende Schallschutz-Elemente eingesetzt. Sie erhöhen nicht nur den Lärmschutz am Arbeitsplatz, sondern trennen Bereiche wie Sitzgruppen oder Ruhezonen stilvoll und elegant vom restlichen Raum ab. Der Vorteil: Stellfläche geht nicht verloren.

Fakten und Wissenswertes zum Arbeitsplatzlärm

Laut Arbeitsstättenverordnung soll am Arbeitsplatz mit Bildschirm der Beurteilungspegel im Allgemeinen höchstens 55 db(A) betragen.

Der Pegel wird aus einer Schallmessung über einen längeren Zeitraum ermittelt, er stellt demnach einen Mittelwert dar. Die Peaks können durchaus höher liegen, etwa durch das Knallen einer Tür.

Die Einheit für die Bemessung der Lautstärke bzw. des Schalldrucks ist Dezibel (db).

Eine Erhöhung um 10 db(A) empfinden Menschen durchschnittlich als Verdoppelung der Lautstärke. Die Kurve verläuft nicht (!) linear. Physikalisch gesehen ist dies bereits bei einem Anstieg um 3db der Fall.

Wie laut ist was? – ein Überblick

Folgende Lärmübersicht hilft dabei, Lärmquellen hinsichtlich ihrer Lautstärke einzuschätzen:

  • 0 Dezibel Schallpegel dB (A) – menschliche Hörschwelle
  • 20 bis 40 dB (A) – Weckerticken, Ventilatoren
  • 40 bis 60 dB (A) – Gesprächslautstärke, leises Radio
  • 60 bis 80 dB (A) – lautes Gespräch, Schreibmaschine, Auto, Rasenmäher (80s db)
  • 110 dB (A) – Schmerzgrenze! Kreissägen und Presslufthämmer
  • Über 120 dB (A) – Düsenflugzeuge, Explosionen, zu laute Konzerte

Fazit: Lärm am Arbeitsplatz effizient reduzieren

Ursachen erkennen und unnötige Geräusche vermeiden: Lärm und Lärmbelästigung am Arbeitsplatz bedeuten nicht nur Stress, sie zählen generell zu den negativsten Umgebungsfaktoren im Job. Nach der Analyse der Probleme gilt es, mit geeigneten Maßnahmen dafür zu sorgen, dass der Geräuschpegel wieder Normalniveau erreicht.

Erst dann können die dort arbeitenden Menschen ihr volles Potenzial abrufen. Wie so häufig wirkt sich die Verbesserung der Bedingungen am Arbeitsplatz doppelt aus: Die Leistung nimmt zu und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigt ebenso.