Mit dem Tag der Rückengesundheit gelangen jeden März zahlreiche Beschwerden des Rückens und mögliche Abhilfen gegen eben diese Probleme der modernen Gesellschaft ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Und das zu Recht, denn Rückenschmerzen sind nach den Infektionen des Atemtrakts die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche. Sie ziehen 15 % aller Arbeitsunfähigkeitstage nach sich.

Seit 2002 wird mit dem vergleichsweise neuen Gesundheitsfeiertag regelmäßig versucht, diesen Misständen zu begegnen und betroffenen Menschen zu helfen.

Alter und Rückengesundheit

Am häufigsten treten Rückenschmerzen in der Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen auf. Doch auch Kinder und Jugendliche sind verstärkt betroffen, weil die vielerorts zunehmende Bewegungsarmut auch jüngere Menschen anfälliger macht.

Für sie weist der Tag der Rückengesundheit eine präventive Bedeutung auf, um möglichen Problemen gezielt vorzubeugen.

Angesichts der obigen Zahlen überrascht es daher weniger, dass den Rückenleiden eine große volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. Sie gelten als eines der größten Probleme am Arbeitsplatz und nehmen einen großen Diskussionsraum in Hinblick auf typische Büroerkrankungen ein.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule lässt sich zusammengefasst als gravierend einschätzen.

Neben dieser rationalen und funktionalen Betrachtungsweise mit Begriffen wie Leistungsfähigkeit, Krankheitstage und Effizienz erfährt der Mensch selbst am Tag der Rückengesundheit mehr Respekt. Denn Rückenleiden mindern nicht nur die Arbeitsfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität an sich.

Zur Verdeutlichung der Problematik einige Zahlen:

  • 30-40 % der Menschen in Deutschland klagen über Rückenschmerzen, das bedeutet, dass rund jeder Dritte leidet unter Beschwerden leidet
  • 70 % der Bürger berichten über Schmerzen, die mindestens einmal jährlich spürbar sind
  • 80 % aller Menschen in Deutschland leiden ein im Leben Rückenschmerzen
  • Im internationalen Vergleich klangen Deutsche häufiger über diversen Rückenleiden. Eine hohe Ziffer mit Streitwert, denn derartige Vergleich werden von Experten oft kritisch eingeschätzt

Wer hat diesen Gesundheitstag initiiert?

Der Tag der Rückengesundheit wurde im Jahr 2002 durch das Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz initiiert. Neben der gezielten Vermittlung von Informationen steht der praktische Charakter alljährlich im Vordergrund. Angesprochen werden Betroffene, Angehörige und Interessierte.

Gezielt wird zur aktiven Prävention aufgerufen: Es geht darum, den Schritt zum geänderten Verhalten auch wirklich anzugehen, dabei helfen Workshops und Events, die immer am 15.03. stattfinden.

Jung und Alt sind während des bundesweiten Gesundheitstages eingeladen, sich bei Physiotherapeuten, Gesundheitsämtern, Verbänden, Sanitätshäusern, Apotheken, Rückenschulen, Fachhändlern und weiteren relevanten Institutionen beraten zu lassen.

Auch Betriebe und Firmen werden ermutigt, der Rückengesundheit Rechnung zu tragen und an diesem Tag tätig zu werden: Sie sollten ihre Angestellten dazu motivieren, neue Rückenübungen zu testen oder einen Kurs zur Rückengesundheit zu besuchen.

Unser Ziel ist es, die Hilfe zur Selbsthilfe zu stärken und über Möglichkeiten der Therapie und Vorbeugung zu informieren

(Quelle: Dr. Dietmar Krause vom Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. – DGK)

Wie lässt sich die Gesundheit des Rückens verbessern?

Im Zuge der Diskussion wurden bereits zahlreiche Hilfen herausgearbeitet: Vorbeugend nimmt das rückengerechte Verhalten im Alltag eine große Rolle ein.

Es ist nicht immer nur das klassische „Verheben“ (etwa bei Umzügen), was Probleme nach sich zieht, sondern oft die chronische und zu Beginn wenig spürbare Fehlbelastung im Alltag. Falsches Heben auch kleinerer Lasten gilt als hoher Risikofaktor.

Präventiv hilft mehr Bewegung und altersgerechter Sport, um fit und widerstandsfähig zu bleiben. Dieser Aspekt ist wichtig, da zu wenig Bewegung Anfälligkeiten nach sich zieht. Und dieser Mangel an Bewegung ist in allen Altersschichten allgegenwärtig und stellt ein Problem moderner Gesellschaften dar; Stichwort: Zivilisationskrankheiten.

Ferner können geeignete gymnastische Übungen sinnvoll sein, um verlorene Beweglichkeit wieder herzustellen und um ein gesünderes Körpergefühl zu erlangen. Etabliert hat sich zudem die sogenannte Rückenschule.

Informationen zur Rückenschule

Fast jeder hat den Begriff Rückenschule vermutlich schon mal gehört, doch was steckt genau dahinter?

Als Rückenschule werden Kurse und Bücher bezeichnet, die Übungen und Informationen zur Verminderung oder Vorbeugung bei Rückenschmerzen vermitteln. Prävention und Intervention spielen somit eine gleichberechtigte Rolle.

Wer bietet eine Rückenschule an?

  1. Fitnessstudios
  2. Krankenkassen
  3. Ergotherapeuten
  4. Physiotherapeuten

Im Rahmen der Rückenschule werden relevante Muskelgruppen gestärkt und die Wirbelsäule erfährt gleichzeitig eine Entlastung. Je besser die Rückenmuskulatur ausgebildet ist, desto mehr fängt sie Belastungen der Wirbelsäule ab und stützt diese.

Natürlich gilt es, möglichst viele Belastungen von vornherein zu reduzieren und abzufangen. Das Bewusstsein für eine rückenfreundliche Haltung und schonende Bewegungen im Alltag helfen dabei ebenso wie das sogenannte Dynamische Sitzen und ergonomische Produkte wie stützende Bürostühle oder Kniehocker.