Besonders im Winter, wenn die Sonnenstunden weniger werden, kann eine schlechte Beleuchtungsqualität im Beruf zu Augenbeschwerden und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Sind die Arbeitsmittel zudem unvorteilhaft angeordnet, steigt der Stresslevel weiter an.
Lösungen zeigen Erkenntnisse rund um die Sehergonomie auf – doch wie funktioniert das im Detail? Und wie kann richtig eingesetztes Licht dabei helfen, die eigene Effektivität zu steigern? Diesen Leitfragen gehen die folgenden Abschnitte nach.
Sehergonomie: ein gut ausgerichteter Arbeitsplatz hilft
Im Rahmen der Sehergonomie wird die Beleuchtung vor Ort und die Anordnung bzw. individuelle bestmögliche Anpassung der Arbeitsmittel behandelt – und zwar aus einem guten Grund: Je nach Positionierung der Arbeitsgeräte passt sich die Körperhaltung ganz automatisch an, um selbige praktisch nutzen zu können. Und das hat Folgen: Bei falscher Ausrichtung (Abstände, Höhe) leidet natürlich der Körper, weil er entgegen der bestmöglichen natürlichen Haltung agieren muss.
Somit führt nicht nur ein nachteiliger Lichteinfall zu Gesundheitsrisiken, die direkten Standorte von Laptop, Notebook und Co. wirken sich ebenfalls spürbar aus. Folgend ein paar Tipps und Tricks, um die eigene Sehergonomie zu verbessern:
- Der Winkel ist entscheidend
Sind die Hände tippbereit auf der Tastatur abgelegt, erzeugen Ober- und Unterarme idealerweise mindestens einen 90-Grad-Winkel. Der Rücken sollte dabei möglichst gerade positioniert werden und dennoch ist der Nutzer aufgefordert, sich immer wieder leicht zu bewegen und somit die Haltung variieren. Dieses Verhalten lehrt das Dynamische Sitzen. - Augenhöhe ermitteln
Ein unterschätzter Faktor stellt vor allem die bestmögliche Bildschirmhöhe dar: Um die ideale Position für sich zu eruieren, ist keine aufwendige Berechnung notwendig. Zunächst werden die Augen geschlossen und der Nacken in eine entspannte Haltung gebracht. Sind die Augen anschließend wieder geöffnet, sollte der Blick aus dieser Position etwas nach unten auf die Bildschirmmitte gerichtet werden, damit Verspannungen und Sehbeschwerden fernbleiben. Passen Sie Bildschirmhöhe oder Sitzhöhe entsprechend an.
Ergonomische Beleuchtung im Beruf sicherstellen
Für den perfekten Lichteinfall wäre der Arbeitsplatz im Freien wohl optimal – umsetzbar ist dieser naturalistische Ansatz allerdings nur in den wenigsten Fällen. Dennoch kann auch innerhalb von Gebäuden das Licht so angepasst werden, dass es sehergonomisch vorteilhaft fällt. Differenziert wird zwischen:
- Indirekter Beleuchtung
Selbige fungiert als Grundbeleuchtung und wird meistens an der Decke des Raumes installiert. Indirekte Lichtquellen erzeugen wenig Schatten und fluten die Raumumgebung mit weichem Licht, welches alles gleichmäßig erhellt. - Direkter Beleuchtung
Tischlampen und ähnliche Lichtquellen, welche nur auf einen bestimmten Punkt ausgerichtet sind, werden als direkt bezeichnet. Diese Art des Lichts wird eingesetzt, um bestimmte Flächen und Details besser erkennen zu können. Sie sollten folgerichtig Teil jedes Arbeitsplatzes sein.
Überforderung & falsche Positionierung durch Blendung
Wie bereits angesprochen, kann eine suboptimale Beleuchtung im Berufsleben nicht nur störende Auswirkungen auf den Arbeitsablauf haben, sondern zudem Erkrankungen nach sich ziehen. Häufigste Beschwerden sind Probleme der Sehorgane in Form gereizter, oftmals roter und vor allem müder Augen am Arbeitsplatz.
Darüber hinausgehend belasten unnatürliche Körperhaltungen im Beruf Muskeln und Skelett. Nachteilige Positionen werden mehrheitlich instinktiv eingenommen, um falsche Abstände zu kompensieren und um dem schlechten Licht entgegenzuwirken.
Unterschieden wird in diesem Zuge zwischen einer Direktblendung – also einer unmittelbaren Strahlung auf das Auge des Menschen durch die Sonne oder durch frontal ausgerichtetes künstliches Licht – und Reflexionen, welche durch spiegelnde Oberflächen erzeugt werden. Beide Problemtypen wirken sich nachteilig auf den Menschen und die Arbeitsleitung aus, weil sie ihn physiologisch überfordern.
Eine optisch sinnvolle Lichtergonomie des Arbeitsplatzes sollte berücksichtigen, dass:
- Der Arbeitsbereich parallel zur Fensterfront ausgerichtet ist.
- Der Lichtstrahl seitlich der Arbeitsperson einfällt.
- Licht durch Jalousien und Lampen kontrolliert werden kann.
- Eine Mischung aus Tageslicht und künstlichem Licht entsteht.
- Technische Endgeräte auf Augenhöhe platziert werden können.
- Direkte Einflüsse wie Bürostühle und Tische entsprechend höhenverstellbar sind.
Um ungünstigen Lichtverhältnissen entgegenzuwirken, bieten sich neben Fensterverdeckungen wie Gardinen und Rollos gleichzeitig technischen Gegenmaßnahmen an: Direktes Licht kann beispielsweise durch einen Dimmer für LED-Beleuchtungen genau geregelt und an den Lichtbedarf des jeweiligen Arbeitsplatzes angepasst werden.
Optimale Sehergonomie umfasst Licht und Haltung
Um Verspannungen, Kopfschmerzen und anderen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, ist eine Symbiose aus einer natürlichen Körperhaltung und einer optimalen Einstellung des Lichtes unabdinglich.
Maßnahmen für eine gute Sehergonomie wie eine Umstellung und Anpassung der Arbeitsgeräte sind meist schnell durchführbar. Etwa dann, wenn Bürostuhl, Schreibtisch und Monitor höhenverstellbar sind. Dazu tritt ein modernes Lichtkonzept, welches vor direkter Blendung im Beruf schützt und den Lichteinfall zudem sinnvoll regulieren kann.
Fazit: Wer seine Augen im Job beansprucht, sollte auf kurz oder lang die ergonomischen Gegebenheiten anpassen, um seine Konzentration durch richtiges Licht zu steigern und um der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun.