Die TCO-Verordnungen sind vom schwedischen Gewerkschaftsbund (Tjänstermännens Central Organization) übernommene Richtlinien für die Ergonomie, den Energieverbrauch, die Emission und die Ökologie von Monitoren beziehungsweise Bildschirmen.

TCO ist somit eine Richtlinie und ein Gütesiegel für die Zertifizierung von Monitoren. Das Zertifikat wird nur vergeben, wenn die Umsetzung der Anforderungen durch die Vorlage entsprechender Testberichte nachgewiesen wird. Zudem können unabhängige Labore Produktmuster testen.

Inhaltlich thematisieren die Bestimmungen optische, ergonomische und ökologische Merkmale der bewerteten Computerbildschirme. Diese werden fortlaufend aktualisiert.

Sämtliche Kriterien können somit zur umfassenden Qualitätseinschätzung genutzt werden und helfen bei der Tauglichkeitseinschätzung für professionelle Bildschirmarbeitsplätze. Denn TCO gilt heute als Stand der Technik bei Bildschirmgeräten.

Darüber hinausgehend widmet sich das etablierte Gütesiegel ebenfalls Rechnern (Desktops), Druckern (TCO ’99), Büromöbeln (TCO ’04), Mobiltelefonen (TCO ’01), Notebooks, Tablet PCs , Projektoren und Headsets.

Normen und Verordnungen für ergonomische Monitore mit LED-Technologie

Das Zeichen war ursprünglich ein Siegel, welches die MPR II-Norm für strahlungsarme Röhren-Bildschirme erweiterte. Praktisch wurde die Strahlung seinerzeit in einer Entfernung von 30 Zentimetern sowie um das Gerät herum gemessen.

Dabei wurden die Grenzwerte fortlaufend nach dem Stand der Technik modifiziert und verschärft. Internationale und europäische Gesetze (RoHS, WEE) spielen bei der grundsätzlichen Konzeption eine Rolle, doch fordert TCO grundsätzlich mehr als das, was die Gesetze beinhalten.

Mit dem Siegeszug der LED-Bildschirme änderte sich auch der Geltungsbereich: Das Siegel bezieht sich in Hinblick auf Monitore nun explizit auf die LED-Technologie, Label für Röhrenmonitore gibt es nicht mehr, die Prüfkriterien orientieren sich am modernen Stand der Technik.

Alle unten genannten Verordnungen bezüglich der LED-Bildschirme haben sich in der Praxis fest etabliert. TCO-Prüfsiegel stellen allerdings keine gesetzlich verankerten Anforderung dar. Doch hilft TCO Unternehmen und Unternehmern dabei, ihre Arbeitsplätze mit ausgezeichneten ergonomischen Monitoren auszustatten.

Generell gilt: Viele preiswerte Monitore erfüllen frühe Prüfsiegel, teurere Modelle richten sich mehrheitlich nach den aktuellen Richtlinien.

Was wird bei diesem Gütesiegel genau geprüft?

  1. Anwenderfreundlichkeit und Ergonomie: Bildqualität wie Hintergrundhelligkeit, Kontrast, Bildstabilität und Gleichmäßigkeit, Strahlungsarmut, Bildaufbauzeit, Farbdarstellung, Oberflächenreflexion u.a., Höhen- und Neigungsverstellbarkeit, Blickwinkel, elektrische Sicherheit, niedriger Lärmpegel.
  2. Umweltverträglichkeit: Energieeffizienz, minimale Verwendung gefährliche Substanzen, entwickelt für Recycling, recycelbare Verpackung, verlängertes Produktleben, Rückgabe, Umweltmanagementsystem.
  3. Gesellschaftliche Aspekte: Aktive soziale Verantwortung im Fertigungsprozess.

Inhalt des Siegels wird fortlaufend verbessert – Beispiel Umweltverträglichkeit

Das TCO-Label wird immer wieder aktualisiert und dem Stand der Technik angepasst. So markiert etwa TCO Certified Edge Displays eine Zusatzzertifizierung für Produkte, die in Bezug auf Umweltschutz und Benutzerfreundlichkeit eine führende Rolle einnehmen.

Im Zuge der wichtigen Schadstoffvermeidung gelten alle chlor- und bromhaltigen Flammschutzmittel, Schwermetalle sowie PVC als Tabu. Von diesem Tabu sind nicht nur die Werkstoffe betroffen, sondern ebenso das Verpackungsmaterial.

Als einziges Umweltlabel schreibt das Siegel bereits für die Produktion vor, dass keine Fluorchlorkohlenwasserstoffe und chlorierte Lösungsmittel eingesetzt werden sollen. Somit rückt verstärkt die Nachhaltigkeit bei Herstellung, Nutzung und Wiederverwendung von IT-Geräten in das Zentrum der Aufmerksamkeit.

Neue Dimension des Gütesiegels: Soziale Verantwortung

Neuerdings beinhaltet TCO den Aspekt der sozialen Verantwortung: So sollen Hersteller aktiv an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der Herstellung ihrer Fabrikate arbeiten. Die Eigenschaften des Produktes werden nicht mehr isoliert bewertet, sondern ebenso der Produktionsprozess.

Ein konsequenter Schritt, denn wer die menschliche Gesundheit beim ergonomischen Produkt betont, sollte diese bei der Fertigung natürlich immer respektieren.

Wichtige TCO-Verordnungen in zeitlicher Abfolge

  • TCO 92 bewertet elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV), die Energieausnutzung sowie elektrische & brandschutztechnische Sicherheit. Teil dieser Richtlinie ist das Display Power Management System (DPMS).
  • TCO 95 baut auf TCO 92 auf, bezieht allerdings zusätzlich mit einem globalen Umweltschutz-Zertifikat die Umweltverträglichkeit ein.
  • TCO 99 weist gestiegene ergonomische und ökologische Ansprüche für die Qualitäts-Zertifizierung auf. Die Verordnung löste in ihrer strengeren Ausformulierung TCO-95-Richtlinien ab. Sie wurde seit dem Jahr 1999 für die Zertifizierung von Monitoren, TFT- und LCD-Bildschirmen, Tastaturen und Personal Computern (PC) angewendet. Enthalten sind ergonomische Eigenschaften der Monitore; bewertet werden: Kontrast, Flimmerfreiheit, elektromagnetischer Beeinflussung und weitere Faktoren.
  • TCO 03 wurde im Jahre 2002 beschlossen, sie führt TCO 99 weiter aus und setzte die Anforderungen an Monitore und Bildschirme in Hinblick auf Höhenverstellbarkeit und Recyclebarkeit nach oben.
  • Den erhöhten Anforderungen an die Darstellung bewegter Bildschirmbilder trägt die TCO 06 Media Displays Rechnung. Grundlage ist TCO 03. Eingeschätzt und geratet werden Farbstichigkeit von Graustufen sowie etwaige Abweichungen der Farbtemperatur über die Schirmfläche. Strengere Maßstäbe an die Schirmausleuchtung, die maximale Leuchtdichte und den Energieverbrauch im Standby-Betrieb komplettieren die Neuerungen. TCO 06 berücksichtigt ferner die Mechanik der Monitore und die Qualität der Digital- und Video-Eingänge.

Qualitätssiegel für Displays
Hinweis: Mit der TCO Displays 5.0 existiert es ein Qualitätssiegel für Displays. Dieses Siegel beinhaltet die erhöhte Leuchtdichte und eine gleichmäßige Ausleuchtung der Bildschirme. So sollte die maximale Helligkeit mindestens 200 cd/qm betragen und sich auf 100 cd/qm dimmen lassen. Die Differenz der Leuchtdichte zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle darf ein Verhältnis von 1,53 nicht überschreiten. Auch der Kontrast wurde mit festgelegt, selbiger muss mindestens 100:1 betragen.

Inhaltlich nehmen die geforderten ergonomischen Eigenschaften der Bildschirmanzeige auf die Norm DIN EN ISO Teil 303 (Anforderungen an elektronisch optische Anzeigen) Bezug, doch geht TCO Certified Display 5 noch einen Schritt weiter und ist als „strenger“ zu beschreiben.

Freiwillige Prüfung des TCO-Gütesiegels

Hersteller unterziehen sich der Produktprüfung freiwillig. Aufgrund der hohen Relevanz – auch für das Marketing – wäre ein Verzicht auf allen Ebenen nachteilig.

Die Abwesenheit des Siegels signalisiert daher, dass ein Bildschirm eine zumindest zweifelhafte Qualität aufweist. Zudem werden stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Seit 2005 muss sich das TCO-Gütesiegel auf dem Typenschild des Produkts befinden.

Abschließender Hinweis: Derzeit gilt TCO 5 als strengstes Prüfzeichen bei Bildschirmgeräten, die Nachfolgeverordnung TCO 6 befindet sich bereits in der Konzeption.