Es ist Teil des Fortschritts, dass in modernen Gesellschaften die Ansprüche an Arbeitsplatzsysteme kontinuierlich ansteigen. Dies liegt einerseits in der Etablierung ergonomischer Standards – und somit dem gesundheitlich orientierten Blick auf den jeweiligen Nutzer – begründet. Andererseits müssen Firmen immer flexibler auf Marktänderungen reagieren und daher in der Lage sein, ihre Fertigungsplätze schnell und passend umzurüsten.

Viele Systeme bieten daher die Möglichkeit, den Arbeitsplatz modular aufzubauen und bei Bedarf passgenau zu erweitern. Dazu treten Forderungen, die in speziellen Tätigkeitsfeldern eine immense Bedeutung aufweisen: Exemplarisch seien hier ein behindertengerechter Arbeitsplatz oder Themen wie elektrostatische Entladung, Erdung oder Leitfähigkeit genannt.

Da eine Neuanschaffung von individuellen Arbeitsplatzsystemen einen relevanten Kostenfaktor markiert, taucht oft eine Frage auf: Welche Vorteile bietet ihr Einsatz und welche Merkmale sind wichtig? Themen, welche im folgenden Artikel im Mittelpunkt stehen.

Was ist beim Einsatz von Arbeitsplatzsystemen zu bedenken?

Nicht wenige Menschen verbinden mit der Zuschreibung „individuell“ in Hinblick auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes die Höhenverstellbarkeit. Dies ist zunächst richtig und wichtig, diese Anforderung ist etwa im Segment der Büroarbeit von ergonomischen Schreibtischen bekannt. Doch der Nutzen und die Komplexität abgestimmter Arbeitsplatzsysteme geht weiter darüber hinaus.

In der Industrie erfordert die individuelle Gestaltung von Arbeitsplätzen die Beachtung vieler einzelner Komponenten, um das bestmögliche Resultat zu erreichen. Dies gelingt nur, wenn das Arbeitsumfeld durch Ergonomie, Sicherheit, Funktionalität und Effizienz charakterisiert ist.

Grundsätzlich lassen sich die Eigenschaften hochwertiger und ausbaubarer Lösungen auf drei Ebenen ansiedeln, die nun skizziert werden.

A: Ergonomie – die Bedeutung größtmöglicher Anpassbarkeit

Ein ergonomischer Arbeitsplatz erfüllt seine Aufgabe dann, wenn er sich an die Bedürfnisse des an ihm arbeitenden Menschen adaptieren lässt und gleichzeitig alle Arbeitsschritte erleichtert bzw. unterstützt. Aus betrieblicher Perspektive tritt die Kostenfrage hinzu, neben der Qualität muss ein ergonomisches Arbeitssetting „stemmbar“ sein.

Folgende Basisanforderungen sind zu beachten:

  • Design und Materialqualität: Eine funktionale, lange haltbare, sichere und robuste Arbeitsumgebung.
  • Anpassbarkeit: Ideale Abstimmung auf die Bedürfnisse des Nutzers. Eine Rolle spielen dabei Körpergröße, Bewegungsfreiheit, Wahl der Arbeitshaltung, Körpermaße – z.B. Länge von Armen und Beinen – und Ablageraum für Materialien. Zu bedenken ist hierbei, dass sich eventuell mehrere Menschen einen Arbeitsplatz teilen. Daher sollte die Umstellung schnell und problemlos klappen, damit alle in einer gesunden und ergonomisch sinnvollen Position ihrer Tätigkeit nachgehen können. Es gilt vor allem, unverhältnismäßige Belastungen von Rücken, Schultern, Handgelenken und Unterarmen auszuschließen, eine „krumme“ Haltung markiert aus ergonomischer Sicht ein No-Go.

Ergonomische Arbeitsplätze fördern durch ihre Flexibilität die Leistung und schonen die Gesundheit der arbeitenden Menschen.

Erweiterung von individuellen Arbeitsplatzsystemen

Viele Produktionsprozesse ändern sich durch Modernisierung, Innovationen oder neuartige Marktlagen. Modulare Systeme lassen sich schnell und effektiv umrüsten, sie reagieren besser auf Änderungen in Fertigungsabläufen. Die Kombinierbarkeit und Erweiterbarkeit von individuellen Arbeitsplatzsystemen stellen daher Basisanforderungen an professionelle Angebote dar. Ebenso ihr schneller Auf- und Abbau.

Auch für den Mitarbeiter zeigen sich Vorteile, denn die bekannte Umgebung fällt bei Modifikationen nicht komplett weg, sondern sie wird „nur“ neu arrangiert. Der oben beschriebene ergonomische Charakter erlaubt dann die bestmögliche Ausrichtung am arbeitenden Menschen, auf seine individuelle Größe und Körpermaße.

Vorteilhaft fallen ebenfalls geringere Anschaffungskosten bei vorhandenen Systemen aus, die umgangssprachlich formuliert ein „Update“ oder „Upgrade“ erhalten – und eben nicht komplett ersetzt werden.

B: Vorteile bei der Arbeitssicherheit

Je einfacher bzw. besser ein Arbeitsplatz bedienbar und am arbeitenden Menschen orientiert ist, desto weniger Unfälle passieren. Der Einsatz hochwertiger Arbeitsplatzsysteme garantiert, dass die jeweilige Aufgabe in sicherer Umgebung mit eindeutigen und möglichst einfachen Handgriffen durchgeführt werden kann.

Der Wegfall von unhandlichen Elementen oder unpassenden Arbeitsumgebungen machen unorthodoxe Bewegungen und Improvisationen unnötig: Genau dies reduziert die Unfall- oder Erkrankungsgefahr.

Weniger Krankheitstage nach Arbeitsunfällen spielen bei der Wirtschaftlichkeit von Firmen eine spürbare Rolle. Vom objektiv und subjektiv besseren Sicherheitsgefühl der Tätigen ganz abgesehen.

C: Gesteigerte Effizienz

Abbildung: Geschäftsleute

In der Wirtschaft geht es um Kosten und Nutzen, das Geld spielt eine zentrale Rolle. Bessere Produktionsabläufe steigern die Effizienz und bringen gleichzeitig die relevante humane Dimension ins Spiel

Man kann gar nicht deutlich genug betonen, wie positiv sich ein individuelles Arbeitsplatzsystem auf die Leistung bzw. die Effizienz der Tätigen auswirkt. Und effizient bedeutet: Mit einem verhältnismäßigen Aufwand das Maximale zu erreichen, ohne dabei den Menschen und seinen Arbeitsplatz unnötig zu verschleißen.

Je passender das System, desto mehr Leistung wird in einem vorgegebenen Zeitfenster (= Arbeitszeit) gebracht. Ein wirtschaftlicher Nutzen für Firmen, der mögliche Anschaffungskosten mittel- und langfristig rechtfertigt.

Erneut ist die individuelle Perspektive zu beachten: Wer effizient und gut arbeitet, der oder die ist zufrieden mit sich und der Arbeit. Gesteigerte Motivation und das Gefühl, die richtige Berufswahl getroffen zu haben, gehend Hand in Hand. Und engagierte Mitarbeiter arbeiten besser und bleiben länger.

Image und Design

Kurz zu erwähnen sind Bereiche wie Branding oder Markenbildung: Im Idealfall lassen sich imageträchtige Komponenten wie Corporate Identity und Corporate Design integrieren, wenn ein Kunde dies wünscht.

Neben der Ausrichtung am Individuum spielt vor allem bei Großkonzernen die optische Adaption der Systeme an die Marke eine Rolle.

Fazit – warum sich flexible Arbeitsplatzsysteme lohnen

Es das Zusammenspiel von Gesundheit, Wirtschaftlichkeit, Schutz der arbeitenden Menschen, Flexibilität, Passgenauigkeit, Organisation und einer motivierten Arbeitseinstellung, welches die Stärke anpassbarer Arbeitsplatzsystem ausmacht. Moderne Betriebe erhalten durch die Erweiterbarkeit zudem immer die Chance, sich den Marktänderungen anzupassen und effektiv neu auszurichten. Die Arbeitsplätze müssen in solchen Fällen nicht komplett neu arrangiert, sondern – je nach Bedarf – modifiziert werden.

Hier wird nochmals deutlich, dass der Anspruch an die Hersteller der Arbeitsplatzsystem immens hoch ausfällt: Sie müssen in der Lage sein, umfangreiches Knowhow, langjährige Erfahrung und Kompetenz mit inspirierender Kreativität zu verbinden, ohne die aktuellen Wünsche und Bedürfnisse der Menschen aus dem Gesichtsfeld zu verlieren.


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