Nachdem ein Bewerber mit den Bewerbungsunterlagen seine Visitenkarte abgegeben hat, präsentiert er oder sie sich im Vorstellungsgespräch nun persönlich. Jeder will einen positiven Eindruck hinterlassen und dadurch die eigenen Erfolgschancen steigern. Damit dies gelingt, sind richtiges Auftreten, eine gute inhaltliche Vorbereitung, Kenntnis der Anfahrtswege, Informationen über den Betrieb sowie das Stellen richtiger Fragen bedeutsam.

Enorme Bedeutung des Vorstellungsgesprächs

Das Vorstellungsgespräch ist der wichtigste Faktor beim Bewerbungsvorgang. Denn hier entscheidet sich am Ende, ob der Bewerber für die Position infrage kommt oder nicht. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, die im Folgenden chronologisch aufgeführt sind und bei der Vorbereitung und Durchführung des Vorstellungsgesprächs helfen.

Professionelles Coaching kann ebenfalls hilfreich sein, um diesen wichtigen Termin möglichst gut vorbereitet – und mit mehr Sicherheit – zu absolvieren. Es bietet sich beispielsweise an, eine Bewerbungsberatung zu besuchen. Zudem ist es wichtig, sich gezielt und systematisch auf den Termin beim möglichen neuen Arbeitgeber vorzubereiten.

Vorbereitung

Der erste Schritt ist getan: Die Bewerbung hat beim potenziellen Arbeitgeber Interesse geweckt, die Einladung zum Vorstellungsgespräch wurde zugestellt. Daraufhin sollte der Termin schriftlich bestätigt werden. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:

  • Den Einladenden immer namentlich direkt ansprechen
  • Sich für die Einladung danken
  • Termin bestätigen
  • Kontaktdaten angeben

Für den Fall, dass eine telefonische Kontaktaufnahme notwendig wird, sollte jeder Bewerber zuvor nochmals die Bewerbung durchgehen. Es ist durchaus möglich, dass dieses kurze Gespräch für eine erste Sondierung genutzt wird. Ebenso nützlich ist es, die Homepage des neuen Arbeitgebers zu prüfen, um über aktuelle Entwicklungen informiert zu sein.

Dieser kleine Trick wird als Vorbereitung zum Erstgespräch oftmals übersehen. Doch er markiert ein wichtiges Fundament für mehr Sicherheit beim Kontakt mit dem Betrieb.

Anfahrtswege und zeitliche Planung

Nachdem der Termin feststeht, beginnt die logistische Planung, denn Pünktlichkeit sollte in jedem Fall gewährleistet sein. Die folgenden Fragen helfen bei der Planung:

  • Welches Verkehrsmittel eignet sich?
  • Welche Route ist zu nehmen?
  • Wie viel Zeit benötigt die Anreise?
  • Ergibt eine Anreise am Vortag Sinn?
  • Ist die Stelle, an welcher der Bewerber sich einzufinden hat, problemlos zu erreichen?

Logistik

Bei der Anreise sollte Stress möglichst vermieden werden. Es ist im eigenen Interesse, ausgeruht und entspannt beim Termin zu erscheinen.

Außerordentlich bedeutsam gestaltet sich die Auswahl des Outfits: „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, ist zwar ein alter, aber zweifellos richtiger Ausspruch. Zumeist vermittelt die Branche und die Unternehmensstruktur Aufschluss darüber, was getragen werden sollte. Trotzdem sollten sich die Menschen während des Vorstellungsgesprächs im gewählten Outfit wohlfühlen – und nicht „verkleidet“ wirken.

Was nimmt ein Bewerber mit, was lässt sich fachlich vorbereiten?

Zum Gespräch nimmt ein Bewerber normalerweise ein neutrales Notizbuch und mehrere Stifte mit. Die Einladung, vollständige Bewerbungsunterlagen sowie die Stellenausschreibung sollten ebenfalls mitgeführt werden.

Vorbereitung hat einen hohen Stellwert: Jeder Interessierte sollte sich umfassend mit dem Unternehmen, bei dem er sich bewirbt, beschäftigen.
  1. Was agiert das Unternehmen, welches sind die wichtigsten Tätigkeitsfelder?
  2. Welche Ziele verfolgt der Betrieb?
  3. Gibt es aktuelle Entwicklungen bezüglich der Branche, die es zu beachten gilt?
  4. Gibt es soziale Engagements des Unternehmens, die relevant sind?
  5. Ist das Unternehmen für etwas Besonderes bekannt? (Marktführerschaft, Ausbildungsqualität etc.)

Tipp: Als informative Quellen bieten sich die Firmenhomepage, Soziale Netzwerke sowie Pressemitteilungen an.

Das Vorstellungsgespräch

Man sollte etwa 15 Minuten vor dem Gesprächstermin erscheinen. Das macht einen zuverlässigen Eindruck. Außerdem könnte es sein, dass eine Anmeldung an der Pforte notwendig ist oder der Bewerber zum Gesprächsort weitergeleitet werden muss.

Die Begrüßung stellt einen wichtigen Moment im Vorstellungsgespräch dar. Hier sollte man dem Einladenden den ersten Schritt lassen. In der ersten Phase des Vorstellungsgesprächs ist meist Raum für etwas „Smalltalk“. Hier darf der Bewerber ruhig entspannt, aber nicht unkonzentriert, plaudern. Dies schafft eine angenehme Atmosphäre, das Verhalten wirkt kommunikativ, baut Schranken ab.

Generell darf der Aspekt „Smalltalk“ nicht unterschätzt werden. Immer wieder können innerhalb des Vorstellungsgesprächs Nebengespräche aufkommen. Hier entscheidet der Bewerber selbst, welche persönlichen Eigenschaften oder privaten Unternehmungen für die Arbeitsstelle relevant sein könnten – und welche nicht.

Im Gespräch wird sich natürlich auch das Unternehmen dem Bewerber vorstellen. In solchen Momenten ist es von Vorteil, sich einige Notizen zu machen, um eventuell später Rückfragen stellen zu können.

Typische Fragen im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs

Üblicherweise werden dem Bewerber einige Fragen gestellt, um ihn besser kennenzulernen. Beispiele hierfür sind:

  • Nennen Sie doch mal 3 Stärken, die Sie auszeichnen.
  • Was würden ehemalige Kollegen über Sie sagen?
  • Wie sind Sie auf uns als möglichen Arbeitgeber gekommen?
  • Warum wollen Sie sich beruflich verändern?
  • Warum wurde Ihr bisheriges Arbeitsverhältnis aufgelöst?
  • Warum haben Sie Ihr ehemaliges Arbeitsverhältnis aufgelöst?

Rückfragen des Bewerbers

Am Ende des Gesprächs besteht noch die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Eine aktive Beteiligung durch eigene Fragen zeigt Interesse und verstärkt einen guten Eindruck. Grundsätzlich sollte der Bewerber darauf achten, offene Fragen (W-Fragen) zu stellen. Dies sind Fragen, die man nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten kann.

Sinnvolle Nachfragen am Ende des Bewerbungsgesprächs fördern den Gesprächsfluss. Oft fällt es Jobsuchenden besonders in diesem Bereich schwer, die richtigen Fragen zu stellen.

Wie oben skizziert, bietet es sich an, vor dem Bewerbungstermin ein wenig zu recherchieren. Häufig finden sich auf der Homepage des Unternehmens Informationen zu aktuellen oder künftigen Projekten. Alternativ kann man Zeitungsartikel oder Blogbeiträge zur entsprechenden Firma sichten.

Bewerber sollten stets darauf achten, dass ihre Nachfragen einen Zusammenhang mit der angestrebten Position aufweisen.

Normalerweise wird der Arbeitgeber auf das Thema Geld zu sprechen kommen. Falls er das nicht tut, kann der Bewerber an dieser Stelle darauf zu sprechen kommen. Am Ende des Vorstellungsgespräches informiert der Arbeitgeber über das weitere Vorgehen.

Vorbereitung des Bewerbungsgesprächs unverzichtbar

Fazit: Bewerber und Bewerberin sollten sich nicht nur organisatorisch und fachlich, sondern gleichzeitig mental auf das Gespräch vorbereiten – das sorgt für die nötige Sicherheit. Für Ängstlichkeit besteht keine Veranlassung, immerhin wurden die Kandidaten vom Unternehmen zum Gespräch gebeten. Es besteht somit konkretes Interesse an der zum Vorstellungsgespräch eingeladenen Person. Diese Tatsache sollte sich jeder Bewerber bei aufkommenden Zweifeln stets bewusst machen. Daraufhin fällt es leichter, mit Selbstbewusstsein und Zuversicht in das entscheidende Gespräch zu gehen.